Im Juni 2018 habe ich aus einem Frankreich Urlaub Schlick aus dem Atlantik mitgebracht (sehr zäh, wenig Sand, der Schlick sah aus wie Zementablagerungen), den ich auf Diatomeen untersucht
habe.
Dazu wurden 2-3 Esslöffel Schlick in ein Glasgefäß gegeben, und mit Wasser aufgefüllt und gut geschüttelt. Nachdem sich die Sandkörner und schweren Schwebeteilchen abgesetzt hatten (ca. 30 Sek),
wurde die Flüssigkeit über dem abgesetzten Sediment in mehrere Reagenzgläser abgegossen. Dabei wurde darauf geachtet, dass möglichst wenig von dem abgesetzten Sediment in das Reagenzglas gelangt.
Das Gleiche wurde noch 2 mal wiederholt, bis mehrere Reagenzgläser voll waren. Jetzt wurde ca. 3 Stunden gewartet, bis die Schwebeteilchen sedimentiert waren. Danach wurde das Wasser über dem
Sediment soweit wie möglich abgesaugt und weggegossen. Jetzt wurde 24% ige Salzsäure zugegeben, in etwa 2 Teile Salzsäure auf ein Teil wässriges Sediment. Das Ganze wurde durchgeschüttelt
und blieb für 24h stehen. Zwischendurch wurde immer mal wieder geschüttelt.
Danach wurde die über dem Sediment stehende Flüssigkeit abgesaugt, und mit klarem Wasser aufgefüllt. Alles schütteln und sedimentieren lassen (ca 1-2h). Das Ganze wurde 2 mal wiederholt.
Anschließend wurde die Flüssigkeit über dem Sediment wieder soweit wie möglich abgesaugt, und mit konzentrierter Schwefelsäure 95% ig aufgefüllt im Verhältnis 2:1. Das Reagenzglas wird jetzt
ziemlich heiß. Alles bleibt 24h stehen und wird von Zeit zu Zeit etwas aufgeschüttelt. Nach 24 Std. wurde ein Tropfen gesättigte Kaliumpermanganat-Lösung zugegeben. Die Flüssigkeit wird jetzt
violett, entfärbt sich jedoch mit der Zeit wieder. Das Ganze wurde mehrfach wiederholt, bis sich die Flüssigkeit nicht mehr komplett entfärbte. Das Ganze blieb 24 Std. stehen. Anschließend wurde
ein Tropfen gesättigte Oxalsäure zugegeben. Die Flüssigkeit wurde jetzt sofort klar. Der Bodensatz im Reagenzglas war jetzt gräulich/weiss. Nach dem Sedimentieren wird die über dem Sediment
stehende Flüssigkeit abgesaugt, und mit klarem Wasser aufgefüllt. Sedimentieren lassen und das Ganze solange wiederholen, bis die Flüssigkeit neutral ist (prüfen mit PH-Papier).
Anschließend wurde das Ganze durch ein 25µ Sieb gegeben. Im Sieb wurde unter fließendem Wasser vorsichtig gespült. Die Reste aus dem Sieb wurden dann wieder in ein Reagenzglas gegeben. Wieder
Sedimentieren lassen und ein Großteil der Flüssigkeit absaugen.
Jetzt ist die Probe fertig zur Erstellung eines Präparates. Dazu wurden Deckgläschen über einer Flamme erhitzt, damit das Fett darauf verbrennt. Nach dem abkühlen wurde ein Tropfen der
Diatomeensuspension auf die Deckgläschen gegeben. Das Ganze trocknet jetzt für 24h. Danach wurden die Diatomeen in Pleurax eingebettet. Dazu wurden die Deckgläschen und die Objektträger auf eine
Heizplatte gelegt, die ca. 180°C hatte. Auf das Deckläschen mit der eingetrockneten Suspension nach oben wurde ein Tropfen Pleurax gegeben, der sich sofort auf dem Gläschen verteilt. Die
Lösungsmittel in dem Pleurax verdampfen jetzt. Nach ca. 5-10min wird das Deckglas mit einer Pinzette vorsichtig umgedreht und auf den heißen Objektträger gelegt, etwas angedrückt, das Präparat
ist fertig.
Die Präparate sind noch nicht so gut gelungen, es ist immer noch recht viel "Schmutz" dabei.
Nachstehend sind viele der gefundenen Diatomeen dargestellt. Bei vielen konnte von mir nur die Gattung, jedoch nicht die genaue Art bestimmt werden. Bei einigen Bestimmungen bin ich mir recht
unsicher.
Die Aufnahmen wurden erstellt an dem Mikroskop Phomi von Zeiss, mit einer Spiegelreflexkamera Canon 60D, und der entsprechenden Adaption an das Mikroskop. Die Aufnahmen wurden zum großen Teil mit
einem Achromat 63/0,95 im Hellfeld und dem Neofluar 40/0,70 Objektiv erstellt, teilweise mit DIC.
Gestackt wurde mit "Picolay", die Bildbearbeitung erfolgte mit Photoshop Elements.
E-Mail: klaus_breitenbach2002@yahoo.de