Mit dem Auto geht es zur östlichsten Spitze von Madeira. Hier wandern wir auf den Felsen entlang und werden klitschnass.

18.3.2015

Als wir morgens aufwachen, hören wir schon das Geprassel auf dem Dach unseres Bungalows – „unser“ Urlaubswetter hat uns eingeholt! Gestern Abend sah es schon verdächtig bewölkt aus. Was soll`s, wir sind das ja gewöhnt. Das einzige Problem ist, dass es im ganzen Bungalow eisig kalt ist. Es dauert ziemlich lange, bis die Elektroheizung ein bisschen Wärme verbreitet.

Wir gehen frühstücken. Die ersten Male war das Frühstück ja noch ganz ok, jetzt wird es doch etwas eintönig, es gibt mehr oder weniger jeden Tag die gleiche Auswahl. Uns fällt auf, dass viele Gäste Gesichter bis auf die Erde ziehen, als ob das Regenwetter ins Gehirn eingezogen wäre.

Nach dem Frühstück rufen wir noch unsere Emails ab und überlegen uns dann, was wir machen wollen. Wir entscheiden uns dafür, in Richtung Funchal zu fahren. Mal sehen, was sich so ergibt. Vielleicht ist das Wetter ja in anderen Inselteilen besser. Unsere Wandersachen werfen wir ins Auto, gut, dass wir „Figo“ haben. Auf dem Weg nach Funchal wechseln sich Regen und Sonnenschein immer wieder ab und der stürmische Wind lässt das Auto schwanken. Es wird nicht besser. Wir fahren einfach mal weiter zur Ostspitze der Insel, so haben wir in zwei Tagen die beiden Extrempunkte gesehen.

Urlaub Madeira, März 2015
Bild 1 Regenbogen am Morgen direkt vor uns an unserem Bungalow

An der Ostspitze am „Ponta de Sao Laurenco“ parken wir, ziehen die Wanderschuhe an und starten unsere Tour. Bis zur Spitze der Halbinsel sollen es ca. 3,5 km. Wir ziehen unsere Regenjacken an und los geht’s. Jetzt kommt aber gleich die Sonne heraus und es wird schön warm. Am ersten Anstieg komme ich schon ins Schwitzen. Also, anhalten und Regenjacke aus, verstauen im Rucksack und weiter. Oben angekommen, geht es wieder hinunter zur schmalsten Stelle der Halbinsel. Von hier hat man einen fantastischen Blick auf beide Seiten der Halbinsel. Hier pfeift jetzt aber der Wind kräftig durch, und ich muss meine Regenjacke wieder anziehen. Hm, erinnert irgendwie an den Jakobsweg…

Wir stapfen weiter aufwärts und sind fast oben, als es anfängt zu gießen- und zwar richtig. Durch die Regenjacken sind wir zwar oben herum gut geschützt, allerdings haben wir heute beide Jeans an, die innerhalb von fünf Minuten total durchnässt sind. Der Wind sorgt dafür, dass das auch von allen Seiten schön gleichmäßig geschieht. Wir beschließen den sofortigen Rückzug. Es geht erst wieder abwärts, dann wieder aufwärts dann abwärts und zum Schluss nochmal nach oben. Wir beeilen uns natürlich, denn mit den nassen Klamotten frieren wir. Leider haben wir keine Ersatzhosen ins Auto geworfen, das wird uns nicht nochmal passieren.

Bild 14 Wanderung zur östlichsten Spitze von Madeira Quelle: Openstreetmap
Bild 14 Wanderung zur östlichsten Spitze von Madeira Quelle: Openstreetmap

Margit zieht ihre Jeans aus und hängt sie so über das Armaturenbrett, dass die Autoheizung sie trocknet. Meine sollen am Körper trocknen, mir macht das nicht so viel aus, im Auto ist es ja warm. Wir fahren jetzt an der Ostküste entlang Richtung „Sao Vincente“. Bevor wir dorthin kommen besichtigen wir noch die „Strohhäuser“ in „Santana“. Das hat sich allerdings wirklich nicht gelohnt. Wir fahren weiter, zum Teil über wirklich sehr enge Straßen, in denen zwei Autos nicht aneinander vorbeikommen. Eines muss dann immer zurückstoßen bis zu einer breiteren Stelle. Eigentlich eine tolle Strecke, schade, dass das Wetter so schlecht ist.

Bei einem Straßenhändler kaufen wir noch etwas Obst ein, das wir uns auf einem Parkplatz schmecken lassen. Wir erreichen bald wieder die Schnellstraße, die in einen langen Tunnel mündet, und ruck-zuck sind wir auf der anderen Seite der Insel.

Wir kommen in „Ribeira Brava“ heraus, und fahren jetzt in Richtung „Calheta“ weiter. Die Straße kennen wir schon und es fällt uns leicht, uns hier zu orientieren. Nach weiteren fünf oder sechs Tunneln sind wir wieder in „Prazeres“ und kaufen noch einige Kleinigkeiten in „unserem“ Supermarkt ein, denn wir wollen heute Abend im Bungalow essen. Es gibt etwas Weißbrot, Wurst, Käse, Tomaten mit lokalem Olivenöl, Oliven und natürlich leckeren Rotwein. Mit Blick aufs Meer lassen wir es uns in unserem „Wintergarten“ schmecken. Die Wolkenformationen sind umwerfend.

Urlaub Madeira, März 2015
Bild 21 Abendessen in unserem Bungalow