11. Tag 30.9.2019
Hier ist es herrlich ruhig, ab und zu fällt ein Blatt auf das Dach unseres Womos oder ein Vogel setzt sich, und hackt auf irgendetwas ein. Aber an diese Geräusche haben wir uns bereits gewöhnt. Das Wetter ist morgens wieder herrlich. Zwar wars letzte Nacht kalt und unsere Heizung springt etwas öfters an, aber das macht nichts. Margit hat immer Angst, dass uns das Gas ausgeht und wir im Kalten sitzen müssen, aber der Gastank ist noch halbvoll.
Wir machen uns in Ruhe fertig, heute wollen wir eine längere Wanderung machen. Gegen 11:00 geht es los, wir können direkt vom Campground aus loslaufen. Den Minnesing Bike Trail haben wir ausgesucht, mal sehen wie weit wir kommen. Nach ein paar Minuten müssen wir allerdings zurück, Wasser haben wir vergessen. Margit läuft nochmal zurück, und ich hole an der Rezeption eine bessere Karte. Dann geht es los.
Bis zum Trailanfang sind es ca 2km von unserem Stellplatz aus. Am Startpunkt des Trails ist eine Stelle, wo viele Steinmännchen aufgebaut sind, Margit muss natürlich unseres dazu bauen.
Im lichten Wald sehe ich etwas, das sich auf dem Boden liegend bewegt. Ein Bär? Ein Verletzter? Oh, es ist ein Fotograf, der Moos ablichtet. Irgendwie kommt mir das bekannt vor, so liege ich auch im Wald, wenn ich Pilze fotografiere. Ich gehe zu ihm, und er erklärt mir was er da macht. Natürlich muss er mir noch alle Bilder zeigen, die er mit seinem Handy aufgenommen hat. Er ist Lehrer, der seine Schüler damit begeistern will. Ob das gelingt?
Eigentlich ist das ein Bike Trail, doch um diese Jahreszeit sind wir die einzigen Personen, die hier unterwegs sind. Wir ziehen weiter, es geht kurze Zeit etwas bergauf. Der Weg wird zum Pfad, und manchmal von umgefallenen Bäumen blockiert. Die Mountainbikefahrer, die hier unterwegs sind, müssen ihr Sportgerät ziemlich oft tragen. Oft müssen wir irgendwie um große Pfützen und Schlammlöcher herum. Wir begeistern uns wieder an der Pilzvielfalt. Viele, die ich schon auf Bildern, aber noch nie in Natura gesehen habe.
Wir kommen an die erste Abzweigung, wo wir auf einem anderen Weg zurück gehen könnten. Nein, das ist uns dann zu kurz, es muss der lange Trail sein. Schilder weisen darauf hin, dass hier Kanuträger kreuzen, die zum Canisbay Lake wollen. Muss ganz schön anstrengend sein.
Es geht weiter zu einem weiteren Abzweig und wir entscheiden uns, den langen Weg um den Polly See herum zu gehen.
So langsam werden die Beine jetzt etwas müde, aber wir wollten das ja so. Am Polly Lake legen wir eine Rast ein und verputzen unseren Apfel und die Banane. Bis jetzt haben wir keinen Menschen gesehen, wochentags ist hier um diese Jahreszeit wohl nichts los. In manchen Schlammpfützen können wir noch deutliche Hufspuren von Elchen sehen, leider kriegen wir auch hier keinen zu Gesicht.
Ich spüre, dass sich an meinen Fersen Blasen gebildet haben, aber die letzten 8 km zurück zu unserem Womo schaffen wir jetzt auch noch. Jetzt sind wir unten an der Straße, noch ca. 2km über den Campground zurück zu unserem Henry. Geschafft, wir sind beide ganz schön fertig nach 21km ständigem Auf und Ab.
Jetzt eine schöne warme Dusche, zwar etwas eng aber es geht schon. Die eine Blase hat sich geöffnet, daran werde ich wohl die nächsten Tage noch meine Freude haben. Viel Kochen ist heute nicht mehr, ich brate etwas Speck an und dazu gibt es Spiegeleier. Natürlich löst der Gasdetektor im Womo wieder aus, aber die Batterie habe ich schnell herausgenommen. Wir lesen dann noch etwas, und jetzt fängt es an zu regnen, da haben wir Glück gehabt. Um 21: 00 liegen wir hundemüde im Bett.
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