Wir sind um 10:30 verabredet in Parma am Platz Garibaldi. Mehr wissen wir nicht. Da das ganze eine kulinarische Tour ist, verzichten wir auf das Frühstück. Gegen 9:30 ziehen wir los, denn bis zu dem Parkhaus in der Nähe unseres Treffpunktes sind es 28 km. Das Parkhaus liegt im Norden von Parma, so dass wir um die ganze Stadt herumfahren müssen. Das geht ziemlich gut, es ist nicht sehr viel Verkehr, und wir vertrauen unserem Navi.

Vom Parkhaus aus müssen wir noch ca. 15 min laufen bis wir in der Innenstadt in der Fußgängerzone ankommen. Die Stadt macht einen sehr guten Eindruck, und strahlt die von uns geliebte italienische Atmosphäre aus. Alte historische Gebäude wechseln sich mit neuen Gebäuden ab. Die Menschen hier scheinen sehr relaxed zu sein. Bald sind wir dann an der Garibaldi-Statue auf dem gleichnamigen Platz. Hier werden wir bereits von Lisa erwartet, unserer Führerin. Sie spricht ein sehr gutes Akzentfreies Englisch. Sie ist uns auf Anhieb sympathisch. Wir sind ihre einzigen Gäste.

Für die nächsten 3 Stunden sind wir mit Lisa unterwegs. Unser erstes Ziel ist eine kleine Pafümerie, die schon seit 50 Jahren existiert. Eines der Wahrzeichen von Parma ist die Blume Violett (Stiefmütterchen). Dies kommt durch die Herrscherin Marie Luise, die sehr viel für die Stadt getan hat.

In dem kleinen Lädchen, deren Besitzer schon seit Jahren ein Parfüm aus Stiefmütterchen herstellt, kaufe ich mir gleich etwas After shave, denn das was ich dabei hatte ist seit heute alle. 

Als nächstes geht es weiter zu einem kleinen Geschäft, in dem Pasteten etc hergestellt werden. Hier "müssen" wir den kleinen Kuchen mit Artischocken probieren. Der schmeckt hervorragend. Danach weiter zu einer Patisserie. Hier können wir draußen sitzen und die herrlichen süßen Köstlichkeiten zusammen mit einem Espresso genießen. Zwischen den einzelnen Stationen zeigt sie uns immer wieder historische Bauten und erklärt deren Funktion.  

Unsere nächste Station ist ein Laden in dem schon seit Jahrzehnten Parma Schinken, Salami und andere Spezialitäten verkauft werden. Hier erfahren wir sehr viel über die Herstellung des Schinkens, die verschiedenen Arten, und wie diese behandelt werden. Natürlich gibt es hier auch alles zum Probieren. Zum Schluss müssen wir noch einen Tropfen von einem wunderbaren 50 Jahre alten Balsamico aus Modena kosten. Da wir die Führung ohne den Preis für die Verkostung gebucht haben, zahle ich jedes mal gleich meine Zeche. Wir sind jetzt schon ziemlich abgefüllt, aber als nächste Station steht ein Restaurant auf der Liste, wo wir spezielle Pasta und den herrlichen Parmigiano Käse probieren.

Auch hier schmeckt es ausgezeichnet und wir genießen die Spezialitäten mit vollen Zügen zusammen mit Rotwein. Natürlich gibt es den Käse in verschiedenen Reifegraden und man schmeckt den Unterschied deutlich. Leider stopft der uns ganz ordentlich.

Die letzte Station ist eine alte Gelateria, wo wir uns das speziell hier hergestellte Eis schmecken lassen. Lisa verabschiedet sich jetzt, und wir sind wieder auf uns alleine gestellt. Die ganze Tour hat 3 Stunden gedauert. 

Margit will jetzt eigentlich noch ein bisschen die Stadt erkunden, aber es ist merklich ruhiger geworden, viele Läden sind jetzt geschlossen. Wir entscheiden uns daher zurück zum Auto zu gehen und "nach Hause" zu fahren.

Den Rest des Nachmittags verbringen wir in unserem Hüttchen. Da wir noch von heute Mittag satt sind, gibt es nur eine Kleinigkeit zum Abendessen.