Wir haben beide sehr gut und lange geschlafen. Die Sonne scheint uns entgegen, das verspricht ein wunderbarer Tag zu werden.
Wir genießen zuerst unser leckeres Frühstück mit Eiern und Speck.
Gleich werden dann die Spülmaschine, die Waschmaschine und der Trockner getestet. Alle Maschinen arbeiten brav. Leider wurde es über Nacht ziemlich kalt im Haus. Wir müssen daher alle hier Vorhandenen elektrischen Heizgeräte anwerfen. Nachdem wir noch etwas aufgeräumt haben ziehen wir los. Wir wollen zum Mount John Observatorium und mal sehen, ob wir dort ein paar schöne Wege finden können.
An der Straße, die zum Observatorium nach oben führt, müssen wir 8NZ$ zahlen, das ist okay. Von hier oben bietet sich ein wunderbarer Rundblick.
Auch die Pflanzenwelt ist hier oben recht sehenswert.
Nach der kurzen Runde um das Observatorium, fahren wir etwas weiter und wollen versuchen, an den See zu kommen. Hier soll es an einer Stelle sehr schöne weiße Klippen geben, ähnlich wie die auf Rügen.
Schnell erreichen wir einem Wanderparkplatz. Hier stehen nur wenige Autos herum, also werden wir auch unterwegs nur wenigen Menschen begegnen, das mögen wir. Auf einem schmalen Pfad geht es zunächst parallel zur Straße leicht bergauf auf einen kleinen Hügel. Ein entgegenkommendes Paar beschreibt uns genau, wie wir die Klippen finden können. Das scheint nicht so einfach zu sein, die letzten Meter zum See müssen wir wohl rutschen und dabei aufpassen, dass wir nicht von Dornen zerkratzt werden.
Also los gehts, der Pfad wird immer schmaler, und wir müssen jetzt schon aufpassen, dass wir nicht nach links hinunterrutschen. Wir sehen jetzt auch den See ein ganzes Stück unter uns. Das Buschwerk, das eigentlich nur aus dornenbewerten Strüchern besteht, sieht undurchdringlich aus. Wir kommen näher und mühsam quälen wir uns steil nach unten durch das dichte Gestrüpp. Später stelle ich fest, dass ich einen heftigen Kratzer abgekriegt habe. Die letzen paar Meter rutschen wir mehr als gehen. Ein offizieller Weg war das definitiv nicht. Egal, wir sind erst mal unten, allerdings müssen wir vermutlich an der gleichen Stelle auch wieder nach oben.
Über Steine geht es weiter nach links. Wir hoffen, dass wir die richtige Richtung gewählt haben. Hier unten bläst ein heftiger Wind. Der Wellengang ist fast so hoch wie an der Ostsee. Wir müssen aufpassen, dass wir keine nassen Füße bekommen. Über Stock und Stein geht es immer am Wasserrand entlang. Wir erkennen manchmal auch ein paar Fußspuren, vermutlich von dem deutschen Paar, das uns die Auskünfte gegeben hat.
Bald kommen wir dann zu den ersten Klippen, die allerdings mehr grau als weiß aussehen. Wir entscheiden uns einfach mal weiter bis zur nächsten Biegung zu laufen. Und tatsächlich, hier sind die Klippen wie mit Adern durchzogen, und diese Adern sind wirklich weiß wie Kreide. Auch wenn man das Gestein anfasst, zerbröckelt es wir Mehl in den Fingern. Ich nehme davon auf jeden Fall mal etwas mit, damit ich zu Hause sehen kann, ob es sich hier um marine Ablagerungen handelt. Mit dem bloßen Auge, und auch mit einer 10fach Lupe ist leider nichts zu erkennen.
Bald machen wir uns auf den Weg zurück, es ist doch ziemlich kalt hier unten, besonders wenn keine Sonne an den Fleck kommt.
Jetzt müssen wir nur wieder die Stelle finden an wir heruntergekommen sind. Das hatten wir uns einfacher vorgestellt. Wir hätten wohl besser die Stelle markiert. Wir laufen immer weiter am Strand entlang, und wagen dann irgendwo den Versuch den Hang hochzuklettern. Wir wissen, dass wir an der „richtigen“ Stelle, an der wir runtergerutscht sind, längst vorbei sind. Hier geht es auf jetzt auf jeden Fall einfacher. Die Dornenbüsche stehen nicht so dicht und wir können uns an großen Grasbüscheln nach oben ziehen. Auf allen Vieren geht es langsam aufwärts. Nach etlichen Verschnaufpausen kommen wir zu dem flacheren Hangstück. Hier gelangen wir, wieder aufrecht gehend, langsam noch oben und stoßen bald auf den schmalen Weg.
Zum Auto ist es jetzt auch nicht mehr weit.
Wir fahren zurück nach Tekapo Village, und genehmigen uns noch einen Espresso in einem kleinen Cafe zusammen mit leckeren Macarons. Dann gehts weiter in unser Hüttchen, wo wir uns bis heute abend ausruhen. Um 21:15 sollen wir am "Dark Sky Project" Gebäude sein. Von hier aus soll es weiter zu dem Observatorium gehen, von wo aus die Sterne beobachtet werden. Mal sehen ob daraus etwas wird, denn es bewölkt sich immer mehr. Margit macht vorher noch einen Bummel zum See.
Kurz vor 21:00 ziehen wir los. Leider wird uns dort mitgeteilt, dass das "Sternegucken" ausfallen muss wegen zu starker Bewölkung. Statt- dessen wird uns ein Vortrag zum südlichen Sternenhimmel und zu einem alten Teleskop angeboten. Die Differenz soll uns erstattet werden.
Die junge Dame hält uns einen interessanten Vortrag zu Sternenbildern und dem Universum, und schließt das ganze mit einem sehr schönen Lied ab, dessen Text besagt, dass wir alle aus Sternenstaub sind und alle dieses eine Universum teilen. Ihre schöne, klare Stimme und das Sternenmeer auf der riesigen Leinwand hinter ihr gehen direkt in Herz und Seele.
Gute Nacht und schöne Sternenträume.
E-Mail: klaus_breitenbach2002@yahoo.de