Foraminiferen - was ist das? -

Foraminiferen, selten auch Kammerlinge genannt, sind einzellige, zumeist gehäusetragende Protisten (eine Gruppe nicht näher verwandter mikroskopischer Lebewesen) aus der Gruppe der Rhizaria (Gruppe von einzelligen Lebewesen). Sie erreichen ein Alter von mehreren Monaten oder sogar einigen Jahren. Sie umfassen rund 10.000 noch lebende und 40.000 fossile bekannte Arten und stellen damit die bei weitem größte Gruppe der Rhizaria dar. Nur rund fünfzig Arten leben im Süßwasser, alle übrigen Foraminiferen bewohnen marine Lebensräume von den Küsten bis in die Tiefsee. Die Mehrheit der lebenden Arten ist zwischen 200 und 500 Mikrometer groß, die kleinsten Vertreter messen nur bis zu 40 Mikrometer und die größten bis zu 12 oder sogar 20 Zentimeter. Die Gehäuse der Foraminiferen können sehr unterschiedlich gebaut sein, die Vielgestaltigkeit ihres Aufbaus dient als diagnostisches Merkmal zur Unterscheidung der Familie und Art. Relevant sind dabei zum einen das Material und zum anderen der zugrundeliegende Bauplan.

 

Die außerordentlich formenreiche Gruppe ist fossil seit dem Kambrium (vor rund 560 Millionen Jahren) nachgewiesen, Untersuchungen verweisen jedoch auf ein deutlich höheres Alter von 690 bis 1150 Millionen Jahren. Foraminiferen dienen in der Paläontologie aufgrund ihrer gut fossil erhaltungsfähigen, oft gesteinsbildenden Schalen als Leitfossilien zur Bestimmung des Alters der Steinschichten. Verwesungsresistente Gehäuse können nach dem Absterben der Zelle durch Fossilisation erhalten bleiben. Anhand von fossilen Foraminiferen-Vergesellschaftungen kann man die Umweltbedingungen vergangener Zeiten rekonstruieren und die sie enthaltenden Gesteine datieren. Von großer Bedeutung ist dies für die Erdölindustrie. Bei Bohrungen kann anhand der Arten erkannt werden, ob hier zu früheren Zeiten für die Entstehung von Erdöllagern günstige klimatische Bedingungen geherrscht haben. Einige fossile Formen traten in solchen Mengen auf, dass sie gesteinsbildend wurden. Berühmte derartige Gesteine sind die Nummulitenkalke, die beim Bau der ägyptischen Pyramiden verwendet wurden. Auch in der Paläoklimatologie spielen Foraminiferen eine wichtige Rolle für die Rekonstruktion des Klimas vergangener Erdzeitalter.

 

Die Lebenszyklen von Foraminiferen-Arten sind bis in die Gegenwart nur spärlich erforscht; vollständig bekannt sind sie nur für weniger als 30 der rund 10.000 Arten. Die Variabilität des Lebenszyklus ist innerhalb der Foraminiferen außerordentlich hoch, von fast jedem Merkmal des typischen Lebenszyklus findet sich auch eine abweichende Form.

Quelle: Auszug aus https://de.wikipedia.org/wiki/Foraminiferen

Die Bestimmung der Foraminiferen zu den einzelnen Fundorten erfolgte Anhand des Buches "Foraminiferen" von W. Rönnfeld. Allerdings wurden dabei lediglich die Bilder aus dem Buch und die Dokumentationen im Internet zu Rate gezogen. Daher sind die Bestimmungen mit viel Vorsicht zu genießen. Eine genaue Bestimmung ist nicht immer einfach, und manchmal auch nicht möglich, daher hier nur die oberflächliche Bestimmung.