21.9.2015
Ausgeschlafen! Morgens sieht es immer grau aus und stets befürchten wir, dass sich das Wetter verändert hat. Wenn wir aber hinausgehen, strahlt uns der Himmel wolkenlos an, aber die Sonne versteckt sich noch hinter den Bergen.
Nach dem Frühstück checken wir aus, und entdecken auf diesem Campground eine Besonderheit. Am Ausgang kann jeder Trinkwasser in die leeren Flaschen auffüllen, um den Plastikmüll zu reduzieren. Super! Das ist uns auch schon unangenehm aufgefallen, überall Plastik, das dann weggeworfen wird. Vielleicht kommt Umweltbewusstsein so langsam auch beim Normalbürger in den USA an. Wir informieren uns noch bei anderen Leuten, die hier herumstehen, welcher Campground in Yellowstone eventuell noch Plätze frei hat. Der "Grant Village" soll noch frei sein und auch groß genug für unser Womo. Wir sind gespannt.
Zuerst kommen wir aber noch zu den Kepler Cascades, wo wir kurz aussteigen und einige Aufnahmen machen.
Jetzt geht es los zum Yellowstone Park, unserem Hauptziel auf der Reise. Zum Eingang ist es nicht mehr weit. Unseren Eintritt haben wir bereits im Teton Park bezahlt, er gilt für 6 Tage. Die Straßen sind sehr gut ausgebaut, und es gibt immer wieder Haltebuchten und schön angelegte Picknickplätze. Die Straße führt direkt zum "Grant Village". Im Visitor Center erkundigen wir uns nach offenen Campgrounds im Park und erfahren, dass nur noch drei geöffnet sind, da die Saison letzte Woche zu Ende gegangen ist. Diese drei sind aber total voll, und es gäbe kaum eine Chance einen Platz zu ergattern. Wir müssen uns also darauf einstellen, immer aus dem Park hinauszufahren zum Übernachten. Na toll!
Wir fahren jetzt erst mal zur Hauptattraktion dem "Old faithful" Geysir, der in etwa jede Stunde einmal ausbricht und eine bis zu 50 m hohe Wasser und Dampfsäule ausstößt. Darum herum gibt es noch jede Menge kleine Geysire.
Einen Parkplatz haben wir schnell gefunden, Rucksack fertig gemacht, Wanderschuhe an und schon geht es los. Das ist hier wie auf einem großen Jahrmarkt, Massen von Menschen sind auf dem hölzernen Rundweg direkt um Old faithful. Überall gibt es Hinweise dass man den Weg nicht verlassen darf, da die Erdkruste hier nur sehr dünn ist, was aber auch jedem denkenden Menschen klar sein sollte.
Als wir dann die Wege etwas abseits wählen, sind wir raus aus dem Betrieb. Wir gehen einen großen Rundweg, und sehen von weitem wie der Geysir beeindruckend spuckt. Das werden wir uns noch aus der Nähe ansehen.
Zuerst folgen wir aber noch einem Trail auf einen Felsen, es sind noch ca. 1,5 Meilen zu laufen, teilweise steil bergauf. Hier begegnen uns nur noch sehr wenige Menschen. Der "normale" USA-Bürger hat's nicht so gerne anstrengend.
Als wir oben am Observation point sind, kommen wir gleichzeitig mit vier Japanern an. Wir bitten Sie, eine Aufnahme von uns zu machen mit dem "Old faithful" im Hintergrund. Von hier haben wir einen sehr schönen Blick ins Tal und auf den Geysir. Wir setzen uns auf einen Felsen in den Schatten und warten und warten und warten.... Unten hat sich bereits wieder eine Menschenmenge um "Old faithful" versammelt.
Nach 40min entscheiden wir uns, jetzt zu gehen. "Oldie" hat immer mal ein paar Dampfwölkchen ausgestoßen und wieder dicht gemacht - er scheint uns zu veräppeln. Kaum sind wir einige Meter gelaufen, sehen wir wie er Dampf und Wasser hoch aufschießen lässt. Na also, geht doch! Ein toller Anblick.
Wieder unten angekommen, gehen wir in die Cafeteria, wo wir uns asiatische Kost schmecken lassen. Danach lasse ich mir noch ein Softeis, und Margit einen Schokoladenkuchen, schmecken. Das ist jetzt unser Abendessen, denn es ist schon fast 17:00.
Da wir noch keine Übernachtungsmöglichkeit haben, und im Yellowstone Park kein Stellplatz mehr frei ist, entscheiden wir uns, den Westausgang zu benutzen und hier einen Campground zu suchen. Wir haben noch fast 40 Meilen zu fahren. Unterwegs stoppt der Verkehr immer wieder, da rechts und links von der Straße immer mal wieder Bisons auftauchen, die natürlich fotografiert werden müssen.
Am ersten Campground sagt man uns dass alles voll ist, aber wenige Meter weiter ein weiterer ist, der Waggon Wheel CG.
Also nix wie hin. Dort ist Ken Herman der Besitzer, der zuerst auch meint dass alles voll ist, als er dann jedoch merkt, dass wir aus D kommen, erhalten wir noch einen Platz. Wir parken ein, schließen alles an, und ich setze mich mit einer Pfeife nach draußen, und paffe gemütlich vor mich hin. Da kommt dann ein weiteres Womo mit den Japanern, die uns mittags fotografiert haben. Ken will sie auch zuerst wegschicken, als ich ihm aber dann sage, dass das Freunde sind, hat er dann doch noch einen Platz frei.
Bald wird es dunkel und wir ziehen uns ins Bett zurück.
E-Mail: klaus_breitenbach2002@yahoo.de