Hier gefällt es uns, wir bleiben noch eine Nacht hier und machen heute eine Wanderung

26. Tag 15.10.2019

 

Wir haben beschlossen hier noch zu bleiben, es ist wunderbar ruhig. Erst gegen Morgen hören wir einen Zug in einiger Entfernung mit dem üblichen Getöse und Fanfaren vorbeifahren. Ist wohl so landesüblich, um wirklich alle Einwohner des Ortes auf den Zugverkehr aufmerksam zu machen.

 

Wir haben eine kleine Wanderung geplant, mal sehen wie weit wir kommen. Zuerst besuchen wir wieder den Biberdamm. Heute Morgen sieht das alles ganz anders aus. Alles ist wunderbar naturbelassen und strahlt fast greifbaren Frieden aus. An diesem Ort würde ich auch einen Damm bauen, wenn ich Biber wäre. Wir laufen den schmalen Pfad weiter, der hier in den Wald hineinführt. Ich habe ja meinen Garmin dabei damit wir wieder zurückfinden. Man merkt, dass der Indian Summer schon fast zu Ende ist. Die meisten Blätter liegen bereits auf dem Boden, und bei jedem Windstoß rieseln und tanzen Blätter herunter.

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Bild 1 Wanderung zum Bibersee und weiter um den See herum

Es geht auf ebener Strecke parallel zu einem Bach immer weiter in den Wald hinein, bis wir auf eine Lichtung kommen. Von weitem sehen wir so etwas wie einen Sessellift. Das wollen wir uns ansehen. Es stehen hier zwar überall Schilder, dass wir zum Betreten unter der Telefonnummer XY eine Erlaubnis einholen müssen. Das tangiert uns aber eigentlich wenig, hier ist sowieso niemand zu unterwegs außer uns.

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Bild 2 Birken im Herbst

Wir kommen zu einem angefangenen Schlepplift, der wohl gebaut werden sollte als hier noch mit viel Schnee zu rechnen war. Jetzt gammelt alles nur noch vor sich hin. Auch der Sessellift, der ein Stück weiter hoch auf den Berg führt, wirkt ungepflegt und ist wohl auch stillgelegt. Eines der vielen Wohlstandsmonumente, die jetzt der Klimaveränderung zum Opfer fallen. Wir gehen auf einem anderen Weg aufwärts in Richtung Bergstation, eigentlich müsste der Weg wieder zurück zu unserem Campground führen.

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Bild 3 Blick auf die kanadische Herbstlandschaft

Schnaufend komme ich oben kurz unter der Bergkuppe an. Der Weg führt tatsächlich in einem Bogen genau auf unseren Campground zu. Wir passieren wieder den Biberdamm und sind auch schon bei Henry.

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Bild 6 Wanderung am Maison Verte, 6,1km ; Kartenquelle: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Die Sonne scheint heute wunderbar, es ist recht warm. Wir machen es uns draußen bequem, trinken Kaffee und lesen. Sobald sich eine Wolke vor die Sonne schiebt, wird es leider kalt.

 

Da wir hier Internet haben, gehe ich auf die Google-Suche nach einem Restaurant, das wir zu Fuß erreichen können. Da gibt es eigentlich nur ein einziges, das „Chez Claudine“, direkt an der Straße 132.

So gegen 17:30 machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Claudine hat geöffnet. Eine typische Fernfahrerkneipe. Das ist ok, die Atmosphäre stimmt. Wasser und ein Bier stehen schnell auf dem Tisch und wir bestellen bei der etwas fülligen, freundlichen Bedienung. Es war essbar und hat gesättigt, mehr hatten wir auch nicht erwartet. Jeden Abend Lobster wäre ganz schön langweilig. Am besten hat noch das Dessert geschmeckt, ein Apfelkuchen und dazu ein Espresso. Das war bisher das billigste Essen für uns in Kanada, mit 60$ sind wir dabei.