Gastropoden - (Schnecken, und Muscheln aus dem Meer)

Fossile Schnecken sind seit ca. 530 Millionen Jahren bekannt, wobei bei den ältesten Funden allerdings nicht endgültig geklärt ist, ob sie wirklich zur Klasse der Schnecken zu zählen sind. Die ersten Arten lebten im Meer von Algen, möglicherweise auch von Schwämmen. Echte Süßwasser- und Land-Lungenschnecken sind mit Sicherheit erst ab dem Erdmittelalter (Jurazeit) bekannt, doch wahrscheinlich haben bereits früher auch schon Schnecken auf dem Festland oder im Wasser gelebt.

 

Da die Klasse der Schnecken aus dem Meer stammt, bilden die Meeresschnecken keine geschlossene systematische Gruppe. Die ersten waren den heutigen Napfschnecken, Nixenschnecken, Lochschnecken und den Seeohren, ähnlich, die wie Muscheln aussehen. Es hat sich im Laufe der Zeit eine große Artenvielfalt entwickelt. Dabei gibt es harmlose Weidegänger und giftige Räuber. Viele Schnecken bilden massive Gehäuse, um sich zu schützen. Die Nacktkiemer und die Seehasen haben kein Schale, schützen sich jedoch durch Tarnung oder mit Nesselzellen. Es gibt etwa 100.000 verschiedene marine Gastropoden.

 

Meereschnecken ernähren sich sehr vielfältig. Es gibt Pflanzenfresser (Algen, Seegras), Felsabweider, Aasfresser, Räuber, parasitäre Schnecken, Strudler und Saftsauger. Dazu wird die Radula (Raspelzunge) verwendet. Diese ist bei den Schnecken hoch entwickelt und kann bei einigen Arten bis zu zwei Drittel ihrer Gesamtlänge betragen.

 

Die starken Farben sind eine deutliche Warnung, dass viele Schnecken nicht schmecken oder giftig sind. Meist nehmen sie die giftigen Substanzen über ihre Nahrung auf, zum Beispiel über das Verzehren von Korallen samt ihren Nesselzellen.

 

Schnecken bewegen sich mit Hilfe ihres Saugfusses fort, einige Schnecken (z.B. Seehasen oder grosse Nacktschnecken) können sich auch schwimmend fortbewegen.

 

Die meisten Schnecken sind getrenntgeschlechtlich oder zwittrig. Die Eier werden in einem spiral- oder wellenförmigen Gelatineband auf Korallenstöcke oder Pflanzen gelegt. Einige Arten geben die Geschlechtsprodukte frei ins Wasser ab. Die geschlüpften Larven verbringen eine Zeit im Plankton, bevor sie sich niederlassen. Einige Arten sind auch lebendgebärend.