Heute geht es weiter nach Versailles und dann in einen kleinen Ort bei Reimes.

Montag 21.5.2018

Wir haben gut geschlafen und frühstücken ausgiebig. Das ist hier zwar nicht ganz billig, aber dafür bleiben keine Wünsche offen und die Atmosphäre ist sehr angenehm.

Gegen 10:30 haben wir alles verpackt, zahlen unsere Rechnung, und das Auto wird vorgefahren. Heute fährt Margit. Als Ziel haben wir das Schloss in Versailles eingegeben. Es sind nur ca. 130 km und wir hören unser Hörbuch, denn die Gegend ist unergiebig und nicht wirklich interessant. Es ist nicht viel los auf den Straßen durch den Feiertag. Einen Parkplatz direkt vor dem Schloss finden wir problemlos. Am Eingang werden wir kontrolliert, aber Margits Taschenmesser im Rucksack finden sie nicht. Direkt vor uns muss jemand sein Taschenmesser abgeben! Wir sehen einfach zu harmlos aus. Dann müssen wir leider feststellen, dass heute keine Schlossbesichtigungen möglich sind - wegen Feiertag geschlossen! Das muss man nicht verstehen, oder? Die brauchen offensichtlich keine Einnahmen. Wir müssen uns also mit dem Schlosspark begnügen. Irgendwie hatten wir das viel schöner in Erinnerung.

Brügge, Oostende, Calais, Le Havre, Cap Gris Nez, Somme, Bayeaux, Mont Saint Michel, St. Malo, Cancale, Cherbourgh, Rouen, Chartres, Versailles, Reimes
Bild 1 Versailles Innenraum, es ist sehr wenig los heute.
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Bild 7 Parkanlagen von Versailles

Es ist keine einzige blühende Blume zu sehen, außer den gelb leuchtenden Löwenzahnblüten und den Gänseblümchen im schlecht gepflegten Rasen. Auch die Wege sind teilweise ungepflegt. Es wirkt alles ein bisschen vernachlässigt. Schade! Wir bummeln durch den Park mit seinen schier unglaublichen Ausmaßen und stellen uns vor, wie der König mit seinen Anhängern hier wandelte, wenn er mal nicht in einer Sänfte getragen wurde. Viele lauschige Ecken und versteckte Plätze gibt es hier, sehr geeignet für ein königliches Tet a tet. Und mit Sicherheit hatten auch die Bediensteten ihren Spaß hier.

Nach einer guten Stunde haben wir genug von heimlichen Verabredungen phantasiert und gehen wieder zum Parkplatz. Mal sehen, ob wir ein geeignetes Café finden, in dem wir ein Eis essen und einen Espresso trinken können. Niente. Alle dienstleistenden Unternehmen sind in gemeinsamen Feiertagsschlaf gefallen. Wie hat gestern Abend die junge Dame im Hotel gesagt: „Eben typisch französisch“. Also fahren wir weiter in Richtung Reims, wo wir uns heute eine schloßähnliche Bleibe bei booking.com ausgesucht haben.

Unterwegs essen wir noch eine Kleinigkeit in einer Autobahnraststätte, denn wir wollen heute Abend zum Abschluss des Urlaubs nochmal richtig schön dinieren.

Wir erreichen das „Manoir de la semoigne“ am Rande des kleinen Ortes Villers-Agron-Aiguizy

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Bild 17 Unsere Übernachtung für heute, das Manoir de la semoigne

Das niedliche Grundstück beherbergt auch noch einen 18-Loch Golfplatz. Die Tochter des Hauses sitzt mit ihrem Mann und ihrem Vater im Garten. Sie kann uns nicht sofort sagen ob etwas frei ist, die Mama ist die Herrin der Zimmer. Sie ist irgendwo mit dem Enkel auf dem Gelände unterwegs. Wir lassen uns erst mal im Garten nieder, direkt an einem kleinen Bach gelegen, auf der einen Seite der Golfplatz, auf der anderen Seite riesige alte Bäume in einem gepflegten Garten - nein Park. Wir genießen die Ruhe hier, der kleine Hofhund springt gleich auf meinen Schoß und holt sich Streicheleinheiten ab und hinterlässt zum Dank jede Menge Haare auf meiner Hose.

Bald kommt die Dame des Hauses und hat auch ein Zimmer frei, das gleich fertig vorbereitet wird. Chambre bleue! Ein schönes großes Zimmer ganz in Blautönen. Leider sind Dusche und Toilette nur durch einen blauen Vorhang vom Raum getrennt. Margit ist davon nicht begeistert, aber wir bleiben trotzdem hier.

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Bild 18 Im Garten mit dem Haushund

Wir machen eine kleine Pause, dann ist es Zeit fürs Abendessen. Eine Liste mit ca. zehn Restaurants in der Umgebung liegt in unserem Zimmer. Aber so einfach ist das nicht. Als wir losfahren wollen, meinen unsere Gastgeber, es wäre besser anzurufen. Gute Idee, denn es stellt sich heraus, dass aufgrund des Feiertags nur zwei davon geöffnet haben. Die ganze Familie hat für uns telefoniert, und schließlich in der Auberge Le Relais einen Tisch reserviert.

Wir fahren die 15km durch die schöne Champagne und das Restaurant stellt sich als wirklich ausgezeichnet heraus. Das beste, aber auch teuerste Restaurant auf unserer Reise durch Frankreich. Unser Abschlussessen sollte ja unvergesslich sein. Wir starten mit einem Champagner, das ist ja hier quasi Pflicht. Das Menü ist wirklich superbe und der Wein ebenso. Wir haben extra nur ein Dreigangmenü gewählt, weil wir mehr nicht schaffen. Aber zusammen mit dem zweimaligen Gruß aus der Küche, dem dazwischen gereichten Käse und den hausgemachten Pralinen zum Espresso stoßen wir echt an die Kapazitätsgrenzen unserer Mägen. Es war köstlich! Mehr als satt und zufrieden kehren wir in unser Schlösschen zurück und sinken in das breite, blaue Bett.

 

 

Dienstag, 22.5.2018

Gemeinsam mit einem netten Paar aus den USA lassen wir uns das Frühstück im Freien am nächsten Morgen schmecken, und palavern eine gute Stunde mit diesen sympathischen Trump-Gegnern.

Wir bezahlen bei Christine unsere Rechnung. Sie fordert uns auf, doch mal wiederzukommen zu einer Weinprobe bei einem der Winzer hier in der Gegend. Sie freut sich, dass wir direkt gebucht haben und nicht über booking.com. Damit spart sie 15%.

Wir brechen auf und fahren erst mal nach Reims zu einem Carrefour. Hier wollen wir noch einkaufen. Wir erwischen gleich die richtige Ausfahrt - das war vor Jahren anders, da hatten wir ewig gesucht. Es macht immer wieder richtig Spaß hier einzukaufen. Allein diese Auswahl in der Fisch- und Gemüseabteilung....und die Weinabteilung...mon dieu! Bald haben wir alles, was wir brauchen, und es geht weiter.

Über die Autobahn sind es nur 450 km bis nach Hause. Das ist ein Klacks. Ohne Stau und entspannt sind wir gegen 17:00 zu Hause.

Fazit: Es war richtig schön und wir haben ausschließlich nette, herzliche Gastgeber angetroffen. Unsere spärlichen Sprachkenntnisse waren absolut kein Problem. Frankreich ist einfach zum Genießen, in jeder Hinsicht.