21. Tag - 10.10.2019
Wir haben gut und lange geschlafen, heute gehen wir alles ganz gemütlich an. Ausgiebiges Frühstücken und langsam startklar machen. Wir wollen heute ein bisschen wandern, aber nicht so heftig wir vor einigen Tagen, als ich mir die Blasen gelaufen habe. Die sind in der Zwischenzeit gut abgeheilt.
Gegen 11:00 geht es los, wir laufen am Fluss entlang in Richtung „Chute du diabolo“.
Es geht aufwärts, und ich komme etwas ins Schnaufen. Irgendwie fühle ich mich heute müde, die alten Knochen machen doch nicht mehr alles klaglos mit. Nach der ersten Steigung geht es aber dann mehr oder weniger eben auf einem schmalen Pfad immer am Fluss entlang. Zum Teil sind hier Bohlensteige verlegt, da es doch ziemlich feucht ist. Wir kommen zur Brücke, die zu dem anderen Campground führt. Eigentlich wollten wir hier auf die andere Seite des Flusses, aber wir beschließen noch weiter zu laufen. Zu unserem nächsten Ziel sind es laut Wegweiser noch 2,4km. Das Wetter ist so herrlich, kein Wölkchen am Himmel, und wir können langsam Schicht auf Schicht der Kleidung ablegen, sogar Margit zieht ihre dicke Jacke aus. Es begegnen uns ein paar andere Wanderer aber wir sind auf der Strecke fast alleine. Die Hoffnung, mal einen Elch oder Bär zu sehen, haben wir für heute aufgegeben. Dazu sind wir viel zu nahe an der Straße auf der anderen Seite des Flusses. Hier gibt es kaum Pilze, obwohl es sehr feucht ist. Womöglich liegt das an der anderen Bodenbeschaffenheit.
Wir sind bald auf der Brücke des Chute du diavolo. Hier sind einige weitere Paare, die ebenfalls eine Pause eingelegt haben. Wir machen auch eine kleine Rast und beraten, ob wir den Aufstieg zum „Mont Albert“ wagen sollen, von hier ab geht es ziemlich steil nach oben.
Wir entscheiden uns dagegen und machen uns auf den Rückweg. Jetzt sind ein paar mehr Leute unterwegs, schon fast eine kleine Völkerwanderung…na ja, so 10-15 Wanderer begegnen uns auf dem wunderschönen Rückweg. An der Brücke überqueren wir den Fluss und dann die Straße, und gehen von hier aus weiter zu einem Aussichtspunkt, der natürlich etwas höher liegt. Jetzt bekommen wir doch unsere Steigung, und ich muss ab und zu eine kleine Pause einlegen. Auf dem kleinen Aussichtsturm steht eine schöne Bank in der Sonne, hier können wir unsere Äpfel und Bananen verputzen. Dann machen wir uns auf den Rückweg, kommen zu dem Hotel, in dem wir heute Abend essen wollen, und sind auch schon wieder bei unserem Henry. Wir sind ca 8 km gelaufen, das war sehr schön und hat uns auch nicht gestresst.
Gemütlich setzen wir uns vor unseren Henry, Margit liest und ich rauche meine Pfeife. Bald wird es jedoch wieder zu kalt, da die Sonne hinter den Bäumen abgetaucht ist.
Kurz vor 18:00 machen wir uns dann auf den Weg ins Restaurant. Es gibt ein hervorragendes Menü mit Heilbutt und Foie gras, sowie eine Suppe als Vorspeise. Dazu trinken wir einen wirklich sehr leckeren Rose aus Quebec, der herrlich nach Erdbeeren duftet.
Erst als uns die etwas ältere Kellnerin als Nichtamerikaner identifiziert hat, taut sie so richtig auf. Bei der Auswahl der Nachspeise rät sie mir dann sogar von meiner Wahl ab, es gäbe Besseres.
Nach einem Espresso geht es mit einer Taschenlampe bewaffnet wieder zurück zu unserem Henry, und wir machen uns auch sofort fertig fürs Bett.
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