Weiterfahrt in Richtung Quebec, daran vorbei bis nach Saint Anne de Beaupre zum Mont Saint Anne Campground

16. Tag 5.10.2019

Heute ziehen wir weiter in den Osten. Das Wetter ist herrlich, die Sonne scheint und viele kleine Wölkchen ziehen am Himmel dahin. Der Wermutstropfen ist der kalte Wind. Same procedure as every morning: frühstücken, Womo aufräumen und auskehren, dumpen, frisches Wasser aufzufüllen. Dann geht es auf den Transcanada Highway nach Osten.

 

Als Ziel habe ich einen kleinen Ort an der Mündung des St. Lorenz Stromes eingegeben. Bis dorthin sind es ca. 300km. Wir kommen auf der Autobahn sehr gut voran, der Verkehr ist zwar recht dicht aber er fließt und wir können 90-110 km/h problemlos fahren. Die Autobahn führt durchs Landesinnere und es gibt hier nichts Spektakuläres zu sehen. Da fehlt uns ein bisschen das Verrückte der USA. Da sind schon die irren Trucks sehenswert und die überdimensionalen Werbungen überall. Die Kanadier sind da sehr zahm. Sie fahren brav vorschriftsmäßig (bis auf wenige Ausnahmen), die Trucks sehen alle gleich langweilig aus und Werbeplakate gibt es nur in den Orten. Irgendwo auf der Strecke tanken wir. Beinahe hätte ich Diesel getankt, habe es aber gerade noch rechtzeitig bemerkt. Wäre ein teurer Spaß geworden und hätte den Urlaub abrupt unterbrochen. Mit 140l gefüllt geht es weiter. Margit übernimmt jetzt das Steuer. Sie kann es noch immer nicht fassen, dass an dieser Tankstelle massenhaft Pelzmäntel, Pelzjacken und Pelzmützen verkauft werden. Aber darauf wollen wohl viele Kanadier im Winter nicht verzichten.

Wir kommen in die Gegend um Quebec und der Verkehr wird dichter und wir müssen aufpassen, dass wir Abfahrten und Abzweigungen nicht verpassen. Jetzt gibt es auch wieder einige Baustellen. Margit meint, ich würde mir immer die angenehmen Strecken aussuchen, für sie blieben die engen, endlosen Baustellen :o)

 

Über eine große Brücke überqueren wir den St. Lorenz Strom nach Norden und umkurven die Stadt Quebec. Ansehen wollen wir uns die Stadt auf dem Rückweg. Heute ist Samstag und es gibt zum Glück keine Staus, aber anscheinend sind viele Wochenendausflügler auf dem Weg.

Wir kommen jetzt ans Nordufer des sehr breiten Stromes, eigentlich ist das schon die Mündung ins Meer. Es geht auf einer vierspurigen Straße immer parallel zum Ufer weiter nach Norden. Alle Orte, und wirklich alle, fangen hier Saint … an. Hoffentlich wächst uns kein Heiligenschein. Die Einwohnerschaft muss hier wohl vorwiegend katholisch sein. Unterwegs legen wir noch eine Kaffeepause ein, verputzen dazu unsere Canolli, die wir vor 2 Tagen mitgenommen haben, und dann geht es nochmal 20km weiter auf den Campground „Mont Saint Anne“.

Der liegt etwas höher bei ca. 500m, und viele Schilder weisen auf Skipisten hin. Wir haben Glück und bekommen gerade noch einen Platz auf dem recht großen Campground. Wir berappen unsere 56$ und suchen den Platz Nummer 6 im „grünen Bereich“. Es ist nicht so einfach sich hier zurechtzufinden, denn das Gelände ist wirklich sehr groß. Mountainbikefahrer kommen immer mal in die Quere, denn der CG verfügt über sehr viele, gut beschilderte Bikewege. Ok, Platz gefunden, niemanden platt gefahren, rückwärts zwischen die Bäume einfahren, und schon stehen wir auf einem schönen Naturplatz. Rundum sind alle Plätze belegt, meistens von Familien mit Kindern. Auch unser direkter Nachbar kommt mit seiner Familie aus Quebec und verbringt hier sein Wochenende in der Natur.

Kanada, Toronto, Ontario, Quebec, Niagara Falls, Gaspesie, Wohnmobil, Algonqouin, 1000 Islands, Huronsee
Bild 10 Campground Plan Mont-Saint-Anne

Die Sonne scheint noch, daher machen wir eine kleine Wanderung. Es geht an einem schönen Bach entlang etwas aufwärts. Wir wollen zum Zentralgebäude, dort soll es eine Internetverbindung geben. Ok, das hat gut geklappt. Hier lesen wir, dass hier wöchentlich Mountainbike Veranstaltungen stattfinden. Das erklärt, warum sich hier so viele über die echt schwierigen Pfade quälen.

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Bild 20 Unsere Wanderung 3,4km heute nachmittag; Kartenquelle: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Wir gehen zurück zu unserem Henry, ich rauche gemütlich meine Pfeife vor dem Womo. Es wird richtig kalt sobald die Sonne untergeht, und ich verkrieche mich in den gut geheizten Bauch von Henry. Kochen ist angesagt. Wir haben Lachs aufgetaut, dazu gibt es den Rest von dem Reiseintopf den wir noch haben. Anschließend lesen wir noch ein bisschen und verziehen uns ins Bett.

 

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Bild 21 Unsere Fahrtstrecke von heute, ca 300km; Kartenquelle: © OpenStreetMap-Mitwirkende