16.9.2015
Wir haben gut geschlafen, obwohl es in der Nacht ziemlich kalt geworden ist. Irgendwann sind wir durch ein heftiges Prasseln auf dem Dach wach geworden. Haben wir wieder mal den Regen mitgebrachte? Jawohl, wir sind noch immer die "Regengötter". Unsere Heizung arbeitet wirklich gut, so machen Regen und Kälte uns nicht viel aus.
Am nächsten Morgen testen wir den Warmwasserboiler und die Dusche - alles ok. Während meine Frau sich schminkt, bereite ich das Frühstück vor. Wie in jedem Womo Urlaub gibt es am ersten Tag gebratenen Speck und Spiegeleier. Natürlich meldet sich auch gleich der Rauchmelder mit einem heftigen Pfeifen, und wie immer nehme ich die Batterie heraus und schon ist Ruhe.
Auch unser Toaster funktioniert und wir können bald gemütlich frühstücken.
Bald sind wir fertig, das Geschirr ist gespült, die Betten gemacht und wir sind bereit für die Piste. Wir verabschieden uns noch von unseren Nachbarn, entleeren die beiden Abwassertanks, füllen nochmal Frischwasser auf und starten.
Heute wollen wir bis "Laramie" kommen, das sind ca. 140 Meilen. Das neue Navi ist etwas gewöhnungsbedürftig; es ist manchmal schwer zu erkennen, wann wir abbiegen müssen, aber daran werden wir uns sicher gewöhnen.
Wir fahren zuerst in Richtung "Loveland" auf einer sehr schönen Straße, die immer an einem kleinen Fluss entlangführt, teilweise durch eine enge Felsschlucht. Das Wetter ist sehr schön. Nachts Regen, tagsüber Sonne - so kann es bleiben. Es geht immer bergab, bis wir die Ebene erreichen.
Kurz vor "Loveland" biegen wir ab in Richtung Norden. Bald kommen wir nach "Fort Collins", wo wir in einem WalMart alles einkaufen, was wir vergessen hatten. Es ist schon wieder eine lange Liste, angefangen bei der WC- Bürste, über Klebeband, kleine Löffel usw.
Dann geht es über eine sehr angenehm zu fahrende Landstraße weiter in Richtung " Laramie". Auf der Straße ist fast kein Verkehr und wir tuckern völlig stressfrei mit ca. 60 m/h dahin.
Wir entern Wyoming. Unterwegs sehen wir des Öfteren die ersten Pronghorns, eine hier häufig vorkommende Antilopenart. Ansonsten ist nur freies Land zu sehen, links die Rockies in der Ferne, und rechts endloses Weideland. Irgendwo unterwegs legen wir eine Pause ein, um den guten Starbuckskaffee zu genießen, der sich wohltuend von dem Gebräu abhebt, das man in den meisten Restaurants bekommt. Zusammen mit Cinnamon Rolls ist das schon ein komplettes Mittagessen.
Danach sind wir dann auch bald in Laramie. Es ist erst 15:00 und wir machen einen kleinen Stadtbummel. Allerdings gibt es hier nicht sehr viel zu sehen. Ein paar Kunstgewerbeläden, die Indianisches verkaufen, sind schon das Highlight. Einen Laden mit Cowboyklamotten schauen wir uns an, kaufen aber nichts, das ist nicht so unser Geschmack.
Wir gehen zurück zu Rocky und beraten kurz was wir machen wollen. Wir entscheiden uns dafür einen Campground anzusteuern im "Medicine Bow-Routt National Forest".
Mit solchen Plätzen haben wir in unserem letzten Urlaub sehr gute Erfahrungen gemacht. Über den Highway geht es ein paar km in Richtung "Cheyenne", an der zweiten Abfahrt biegen wir aber schon wieder ab. Wir gehen kurz in das Visitor Center, und holen uns alles Mögliche an Infomaterial. Die nette Dame empfiehlt uns auch den State Park. Wir sind nur ca. 3 Meilen vom Eingang entfernt. Natürlich gibt es hier keine Asphaltstraße mehr, so müssen wir auf dem Gravelweg, eine sehr holprige Wellblechpiste, rumpeln. Hier ist keine Menschenseele zu sehen. Über einen schmalen Weg in dem rechts und links die Äste der Büsche am Womo entlangstreichen, erreichen wir einen Bereich, wo Stellplätze markiert sind. Wir können uns einen beliebigen aussuchen. Jetzt heißt es rangieren, bis unser Rocky einigermaßen waagerecht steht. Ein toller Platz am Waldrand zwischen kleinen Felsen und rundum nur Natur. Kein Mensch ist zu sehen. Am Eingang zu dem Platz holen wir uns das Registrierungsformular aus einer Kiste, füllen alles aus und stecken unsere 10$ in einen Umschlag, der in eine Metallkiste geworfen wird.
Zurück am Platz erschrecken wir heftig, denn unter Bäumen und Gebüsch heraus, lugt ein großer schwarzer Kopf. Ein Bär ist unser erster Gedanke. Der "Bär" wackelt mit erstaunlich großen Ohren und stellt sich als schwarze Kuh heraus, die sich durch uns nicht stören lässt.
Zum Kochen haben wir keine Lust mehr, also gibt's nur Kaltes. Wir machen noch einen kleinen Bummel um den Platz herum, dann geht es ins Bett.
E-Mail: klaus_breitenbach2002@yahoo.de