Weiterfahrt nach Chartres und Besichtigung der Kathedrale

Sonntag, 20.5.2018

Zum Glück war der Verkehrslärm nachts nicht so schlimm wie erwartet, und wir haben ganz gut geschlafen. Wir machen uns fertig und gehen zum Frühstück. In einem kleinen Raum, in dem man sich kaum bewegen kann, sind alle Tische besetzt. Also, platzieren wir uns erst mal in der „Rezeption“ und warten auf einen freien Tisch. Der Mann an der Rezeption muss auch noch den Frühstücksraum betreuen und ist ziemlich viel auf Achse, was er alles freundlich und sehr gelassen erledigt. Nach kurzer Zeit winkt er uns zu einem frei gewordenen Tisch. Hier ist komplett Selbstbedienung angesagt. Die sehr bescheidene Auswahl macht nicht wirklich an. Aber ich stehe ja auf leicht „Angebranntes“ und finde die dunkelbraunen Croissants prima. Margit hält sich mit einem Stück Baguette und viel schwarzem Kaffee am Leben. Dann packen wir unseren Kram zusammen und ziehen weiter.

Aus der Stadt heraus sind wir recht schnell, kein Berufsverkehr heute. Über die Autobahn geht es weiter nach Chartres, wo wir uns vor allen Dingen die Kathedrale ansehen wollen. Es sind nur 130 km, Peanuts. Da wir heute das Hotel "Grand Monarque" bereits per booking.com vorreserviert haben, können wir gleich die Hotelanschrift eingeben. Wir fahren direkt vors Hotel, ein livrierter Mitarbeiter eilt herbei, hilft das Gepäck auszuladen und fährt unser unglaublich dreckiges, verstaubtes Auto in die Hotelgarage. So haben wir das gerne. Da wir direkt an der Altstadt sind, brauchen wir das Auto heute nicht mehr. Natürlich können wir noch nicht ins Zimmer, wir sind zu früh. Macht nichts. Die nette Dame an der Rezeption gibt uns ein paar Tipps, was wir uns anschauen können. Mit einem kleinen Plan bewaffnet ziehen wir los. Direkt gegenüber auf dem Marktplatz findet ein afrikanisches Fest statt mit sehr lauter Trommelmusik, aber leider nur mit Tourikitsch an den Ständen.

Die schon von weitem sichtbare Kathedrale ist unser Ziel. Durch die Fußgängerzone sind wir schnell dort. Natürlich sind heute die Läden geschlossen, so dass hier nicht so viel los ist. Dann stehen wir vor der Riesenkathedrale, die größte und eine der ältesten in Frankreich. Die Ursprünge gehen wohl zurück bis zum 4ten Jahrhundert. Natürlich wurde die Kirche x-mal zerstört und größer wieder aufgebaut. Die Ansicht von außen ist wirklich imponierend.

Brügge, Oostende, Calais, Le Havre, Cap Gris Nez, Somme, Bayeaux, Mont Saint Michel, St. Malo, Cancale, Cherbourgh, Rouen, Chartres, Versailles, Reimes
Bild 1 Kathedrale von Chartres

Durch ein großes Steinportal betreten wir die Kirche. Führungen gibt es heute leider nicht und es sind auch keine Audioguides zu finden. Wir kaufen uns einen Führer, um etwas zu der Geschichte der Kathedrale lnachzulesen. Leider werden in dem Führer hauptsächlich die Kirchenfenster beschrieben. Das Hauptkirchenschiff ist wohl restauriert worden, denn der Stein der Säulen ist sehr hell. In den Seitenschiffen wurde die Restaurierung noch nicht durchgeführt und alles wirkt rauchgeschwärzt. Was für eine Riesenaufgabe ist es eine solche Kirche zu restaurieren.

Es sind viele südamerikanische Reisgruppen unterwegs, die besonders vor den Marienfiguren Pulks bilden. Viele rutschen auf Knien zu einer dieser Figuren. Wir wandeln durch diese Riesenkirche und bewundern die Kunst der Bildhauer. Wunderschön, was sie hier überall gezaubert haben.

Irgendwann zieht es uns wieder hinaus in die Sonne. Bergab geht’s zu einem kleinen Flüsschen, laut der jungen Dame im Hotel soll es hier einige Restaurants geben. Leider Fehlanzeige! Dafür wieder eine beeindruckende Kirche, die wir ausnahmsweise nicht besichtigen. Wir bummeln an dem kleinen malerischen Flüsschen entlang, und gehen wieder zurück zur Kathedrale. Hier ist es kein Problem ein Restaurant zu finden. Genüsslich in der Sonne sitzend essen wir eine Kleinigkeit und gehen danach zurück ins Hotel. Unser Gepäck ist schon im Zimmer und wir legen eine Ruhepause ein.

Gegen 19:30 ziehen wir wieder los. Pfingstmontag haben leider viele Restaurants geschlossen und die Guten sind ausgebucht. Sogar in unserem echt teuren Hotelrestaurant hätten wir erst um 21.45h einen Platz bekommen können. Direkt gegenüber der Kathedrale haben wir Glück im "Cafe du General". Auch hier ist natürlich viel Betrieb. Die Kellner sind zwar sehr freundlich aber doch sehr im Stress und nur am Rennen. Essen und Wein sind gut, nur etwas zu reichlich. Wo essen die Franzosen das alles hin?

Dann heißt es draußen warten, bis es endlich dunkel wird, denn das Beleuchtungsspektakel an der Kathedrale wollen wir uns auf jeden Fall ansehen. Leider ist inzwischen ein sehr kalter Wind aufgekommen und Margit bibbert mal wieder. Gegen 22:30 ist es soweit. Das Warten hat sich gelohnt. Wirklich eine unbeschreiblich schöne Lightshow. Gemeinsam mit vielen anderen begeisterten Menschen genießen wir das Ganze und bummeln dann zurück ins Hotel.

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Bild 22 Lightshow auf der Kathedrale in Chartres