14.9.2015
Überraschenderweise haben wir gut geschlafen, ich bin zwar schon recht früh wach, kann aber immer wieder noch etwas dösen. Meine Frau hat fast durchgeschlafen. Um 7:15 muss ich sie wecken. Im Bad erwartet uns dann eine Überraschung, die Dusche funktioniert nicht. Wir können den Hahn so lange drehen wie wir wollen, es kommt kein Wasser. Also, Rezeption anrufen und um sofortige Reparatur bitten, wir haben das Duschen wirklich nötig. Zum Glück kommt bereits nach fünf Minuten jemand und stellt fest, dass im Hahn eine Schraube gebrochen ist. Er muss noch schnell weiteres Werkzeug holen, dann läuft das Wasser endlich.
Wir machen uns fertig und kommen auch noch gerade rechtzeitig zum Frühstück, denn das gibt es nur bis 9:00. Naja, viel verpasst hätten wir nicht. Toast, ein paar Muffins, abgepackte Konfitüre ein bisschen Obst. Das Ganze auf Plastiktellern, mit Plastikbestecken und die Getränke aus Pappbechern - Kultur auf amerikanisch.
Unser heutiger Plan sieht so aus: Wir müssen eine Telefonkarte und ein Navigationssystem kaufen, und wollen in das Museum "nature and science". Wir können das Navigationssystem zwar auch mit dem Wohnmobil mieten, aber es ist wesentlich preisgünstiger eines zu kaufen, das wir in unserem nächsten Urlaub in den USA oder sonstwo wieder verwenden können.
Wir fahren zu einem Walmart, der hat nicht, was wir wollen. Da wir eh auf der Straße unterwegs sind, wo wir unser Wohnmobil abholen können, fahren wir bei Apollo vorbei und erkundigen uns, wann wir am nächsten Tag das Fahrzeug übernehmen können. Leider erst um ca. 12:00, aber der gute Mann verspricht uns anzurufen, falls es doch früher gehen sollte.
Wir fahren weiter in Richtung Zentrum, denn wir wohnen doch ein ganzes Stück außerhalb. Unser kleiner KIA schnurrt wie eine koreanische Katze. Der Kampf mit meiner Frau um die Klimaanlage beginnt, denn es sind jetzt schon über 30 Grad. Über die sechsspurige Straße geht es in Richtung Innenstadt. Recht schnell sind wir am "Naturkundemuseum", trotz des unzulänglichen Kartenmaterials, das wir haben.
Wir zahlen 29$ für uns beide und los geht's. Wie immer, sind die Ausstellungen sehr schön und interaktiv aufgebaut. Aber wir merken schnell, dass es für uns nicht allzu viel Neues zu sehen gibt. Themen, wie die Erde entstanden ist mit Pflanzen und Tieren, eine Mineralienausstellung, eine Ausstellung zu fernen Planeten hatten wir schon öfters. Der Bereich mit der heimischen Tierwelt ist da schon interessanter. Schön gemacht ist noch eine spezielle Ausstellung zum Thema "Gift in der Natur", wo es um Pflanzen und giftige Tiere geht.
Wir fahren weiter in den Bezirk "Cherry Creek", wo es viele Shopping Möglichkeiten geben soll. Leider ist das keine Mall, sondern ein Stadtviertel mit allen denkbaren Läden und Restaurants. Nach gut zwei Stunden Museum haben wir aber keine Lust durch die Straßen zu laufen und geeignete Geschäfte zu suchen. Wir entscheiden uns dafür, in eine große Mall zu fahren, wo wir hoffentlich das gewünschte Navi finden. Wir fahren weiter zur "Park Meadow Mall", angeblich die größte Mall zwischen Denver und San Francisco. Wer's glaubt wird selig!
Da wir auch wieder Hunger haben - das knatsche Luftpolster-Toastbrot vom Frühstück hält nicht lange vor, und meine Frau braucht unbedingt etwas zu trinken - essen wir etwas im Foodcourt. Danach gibt es noch einen Espresso bei Starbucks, und dann gehen wir auf die Suche. In einem Telekom Laden (so tun wir auch etwas für die deutsche Wirtschaft) erstehe ich eine Prepaid Karte, und muss leider auch ein neues Handy kaufen, da das alte Samsung S3 seinen Geist aufgegeben hat. Auf jeden Fall ist das erledigt. Jetzt brauchen wir noch das Navi von Garmin. Wir fragen in verschiedenen Läden nach und werden überall auf den "Best buy" außerhalb der Mall verwiesen. Na dann.... wir kurven um das Gelände herum und finden den Shop. Halleluja - sie haben das gewünschte Navi von " Garmin".
Wir machen uns jetzt auf zum "größten Sportgeschäft in der westlichen Welt", dem "Outdoor World". Mehrfach haben wir gelesen, dass sich ein Besuch hier auf jeden Fall lohnt. Wir müssen zwar ans andere Ende der Stadt, aber über die Autobahnen ist das kein Problem.
Ein wirklich beeindruckendes Gebäude, das aussieht wie eine riesengroße Jagdhütte mit Boot davor und Geweihen überall. Auch im Inneren ist der Laden genauso gestaltet. Wir schauen uns den wirklich riesengroßen Angelbereich an, hier findet man wirklich alles. Egal, ob Boot, Jeep, jedwedes Sportzubehör - das Angebot ist umwerfend.
Eine kleine Schießbude ist aufgebaut, wo wir unsere nicht vorhandenen Schiesskünste testen können. So wie ich mit dem Gewehr wackle, würde sich jedes Reh totlachen. Meiner Frau geht es auch nicht besser, wir sind nicht zum Schießen geboren. In dem Gewehrbereich fragen wir zum Spaß, ob wir uns auch eine Knarre kaufen können. Dafür brauchen wir aber einen Colorado Führerschein und müssen auch in den USA leben, wird also nix. Aber wir dürfen eine Magnum testen. Das Teil kostet 1200$, und jeder Schuss kostet nochmal 2$. Wir könnten damit jeden Grizzly aufhalten, wenn wir mit dem Rückschlag fertig werden würden. Schätzungsweise hätte der Grizzly mehr Jagderfolg. Wir kaufen hier nix, aber das Angucken hat Spaß gemacht.
Wir fahren über Seitenstraßen zurück zum Hotel. Dabei verfranzen wir uns etwas, und ich muss doch unser Garmin aktivieren. Die lokalen Autofahrer werden uns wahrscheinlich nicht so schnell vergessen, denn gelegentlich wechseln wir von der äußersten rechten auf die linke Spur, um noch schnell nach links abzubiegen. Ein Hupkonzert verfolgt uns. Unser Nummernschild ist halt gelb - New Mexiko. Das hat die gleiche Wirkung, wie gelbe Nummernschilder bei uns.
Schließlich sind wir dann doch auf dem richtigen Weg und am Hotel. Wir ruhen uns etwas aus, aber gegen 19:30, treibt uns der Hunger wieder hinaus. Zu Fuß ist ein Italiener zu erreichen, den wir mal testen wollen. Die Preise hier hauen uns fast vom Hocker. Ein einfaches Spaghettigericht kostet genauso viel wie ein Steak, nämlich satte 23$. Das Essen war ganz ok, aber ein amerikanischer Italiener ist nicht zu vergleichen mit einem guten Italiener bei uns. Auch der Espresso sollte sich schämen, er hatte den Namen nicht verdient. Aber das Ambiente war toll!
Zurück im Hotel lesen wir ein bisschen, aber bald fallen uns die Augen zu. Der Zeitunterschied ist noch nicht aufgearbeitet.
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