Es regnet wieder, wir gehen zum Markt in Prazeres, anschließend ein Teehaus und dann eine Levada Wanderung, Levada Mohino und Levada Nova

22.3.2015

Das Wetter ist wieder besch…. heute Morgen. Wir sind beide in der Nacht wach geworden, weil die „Regentrommel“ auf dem Dach und die „Sturmorgel“ ums Haus jeden aus dem Tiefschlaf geholt hätte.

Nach der Morgenroutine fahren wir zum kleinen Markt hier in „Prazeres“, den wir aber erst nach einiger Sucherei finden. Auf diese Weise lernen wir fast alle Seitenstraßen in Prazeres kennen, von denen so einige im „nowhere“ enden. So passiert es, dass wir irgendwo reinfahren, die Straße führt steil nach unten und wird von Meter zu Meter schmaler. Wir hoffen, dass wir hier nicht rückwärts herausfahren müssen. Irgendwo gibt es dann aber doch eine Wendemöglichkeit auf einer Matschpiste. Also wieder zurück, steil den Berg hinauf und ein neuer Versuch. Schließlich finden wir die „Markthalle“ aber doch. Das ist alles sehr übersichtlich, hier werden nur von lokalen Bauern Gemüse und andere Kleinigkeiten verkauft. An einem Stand erwerben wir selbstgebackene Plätzchen, an einem anderen findet Margit sehr hübsche handgehäkelte Lavendelkissen. Wir würden sicher das eine oder andere Gemüse mal probieren, wollen aber nicht großartig anfangen mit der Kocherei.

Unterwegs haben wir noch eine kleine Teestube gesehen, wo wir einen Tee, ebenfalls wieder aus hauseigenen Gartenkräutern, genießen. In einem gemütlichen Raum sitzen wir in kuscheligen Korbsesseln. Eine der vielen Katzen hier kommt gleich und setzt sich mir schnurrend auf den Schoß, putzt sich, dreht sich mehrmals um die eigene Achse und lässt sich gemütlich nieder. Als ich nach einiger Zeit aufstehe und sie liebevoll auf einen anderen Sessel legen will, werde ich kräftig gekratzt. Schließlich hatte sie beschlossen, ein paar ungestörte Stündchen auf meinem Schoß zu verträumen.

Katze im Teehaus in Prazeres, Urlaub Madeira März 2015
Bild 1 Katze im Teehaus in Prazeres

Direkt gegenüber der Teestube gibt es noch eine kleine Galerie, die wir besichtigen. Die schönen kleinen Bilder von Situationen aus der Umgebung haben es uns angetan. Die großformatigen Bilder zeigen Landschaften aus Wales, von dort kommt der Maler.

Wir fahren weiter und kommen auf die alte Straße, die am Hang entlang nach „Funchal“ führt. Das geht natürlich langsam voran, da jede Bergausbuchtung ausgefahren wird. Wir fahren erst mal an den Endpunkt unserer ersten Levada Tour und wollen von hier eigentlich weiterlaufen. Als wir in „Calheta“ sind fängt es wieder an zu gießen. Wir geben diesen Plan auf und fahren wieder den Berg hinunter auf die alte Straße. Unser nächstes Ziel heißt „Madalena do Mar“. Wir wollen uns das Örtchen mal ansehen. Bald sind wir da und stimmen überein, dass sich Aussteigen nicht lohnt. Auf der alten Straße geht`s weiter durch zwei Tunnel nach „Ponta do Sol“. Auf dem Weg dorthin stürzt ein heftiger Wasserfall auf die Straße. Es prasselt kräftig, als wir darunter hindurch fahren. Vermutlich ist das die örtliche Autowaschanlage. Der Ort – na ja, er kommt nicht auf unsere „must see“ Liste. Plötzlich sehen wir ein Hinweisschild zur Levada Nova. Wir folgen einfach mal dem Schild und erreichen bald denEinstiegspunkt ziemlich weit oben am Berg. Das Wetter ist jetzt besser geworden, was heißt: Es regnet gerade nicht. In unserem Führer ist diese Levada als Rundweg ausgewiesen, hin auf der „Levada Nova“, zurück auf der „Levada Mohino“. Allerdings soll diese Levada den höchsten Schwierigkeitsgrad aufweisen.

Wir probieren es einfach mal. Wanderklamotten an und los. Gleich nach ein paar Kehren treffen wir ein Ehepaar, das uns auf Nachfrage von keiner Schwierigkeit auf dem Weg berichtet. Eine wirklich tolle Levada, wo der Weg immer auf dem 20-40cm breiten Levadarand am Berghang entlangführt. Rechts ist die Felswand und links geht es oft senkrecht nach unten. Viele spektakuläre Stellen sind zwar durch ein Seil gesichert, aber ebenso viele auch nicht. Wir passen auf und gehen entsprechend vorsichtig. Entlohnt werden wir durch tolle Blicke in das Tal, bzw. zurück aufs Meer.

Bevor wir an den Umkehrpunkt kommen, müssen wir noch durch einen Tunnel, der allerdings sehr angenehm zu laufen ist. Danach geht es noch hinter einem Wasserfall vorbei. Wir werden zwar etwas nass, aber da es auch wieder angefangen hat zu regnen, macht uns das nicht so viel aus. Am Umkehrpunkt müssen wir auf Treppen ca. 30m nach unten laufen und stoßen hier auf die „Levada Mohino“, die jetzt wieder zurück zum Ausgangspunkt führt. An manchen Stellen ist hier die Levada über die Ufer getreten und wir müssen durch Wasser waten. Ein Bach muss auf Steinen überquert werden, dann geht es weiter zurück.

Über Treppenstufen laufen wir am Ende wieder nach oben zur Straße, und gehen noch ein ganzes Stück weiter aufwärts, bis wir unser Auto wieder erreicht haben. Auf dem Weg gibt uns ein freundlicher Portugiese ein Stück Zuckerrohr zum Auskauen, das wirklich sehr gut schmeckt und für die letzten Meter Aufstieg peppt.

Jetzt geht’s zurück, heute Abend ist mal wieder Hotelbuffet angesagt. Essen, Vino, schlafen…