31. Tag 20.10.2019

Es war angenehm ruhig hier. Übliches Morgenprogramm, dann ziehen wir wieder los. Margit fährt heute. Unser Ziel ist ein Tanger Outlet Shopping Center, um den Wunsch meiner Frau zu erfüllen, nördlich von Montreal, in „Saint Sauveur“ in ca. 230km. Wir waren vor einigen Jahren in der Nähe von Phönix in einem solchen Center, und wir waren begeistert. Preise waren ok und das Angebot war wirklich großartig.

Die Fahrerei ist eigentlich problemlos, es geht fast ständig über vierspurige Highways. Der Verkehr ist allerdings heftig, es geht zu wie auf der A3, besonders als wir in den Norden von Montreal fahren. Als wir in dem Ort Saint Sauveur eintreffen, trifft uns fast der Schlag. Wir haben den Eindruck ganz Montreal ist hier zum Einkaufen. Nur schrittweise schieben wir uns um die große Shoppinganlage herum. Vielleicht liegt es an dem schönen Wetter, dass so viele Leute unterwegs sind. Parkplätze gibt es reichlich, allerdings sind die Einfahrten so eng, dass wir uns da nicht hineingetrauen. Wahrscheinlich wäre an ein Wenden überhaupt nicht zu denken. Wir schieben uns also weiter um den Ort herum und finden tatsächlich einen Platz, der groß genug für unser Womo ist und auch Platz zum Wenden lässt.

Irgendwie haben wir die Orientierung verloren, und wissen jetzt nicht mehr genau, wie wir zu dem Shopping Center kommen. Also, erst mal gemütlich einen Kaffee trinken. Dann schaue ich noch mal auf unser Auto Navi, und bingo, wir müssen ca. 1 km laufen, um wieder in dem Zentrum zu sein. Irgendwie hat jetzt auch der Verkehr abgenommen, es ist Nachmittag ca. 14:30 und die Läden schließen um 17:00. Also los geht’s zu Fuß. Schnell sind wir da und gehen in Ruhe durch die Läden. Die Auswahl ist leider nicht so gut wie erwartet, aber ich finde zumindest gleich ein passendes Hemd. Nachdem wir mehrere Shops durchstöbert haben, meint Margit, dass ihr das Einkaufen mit mir keinen Spaß macht, sie fühlt sich zu gehetzt. Laut Margit mutiere ich in minutenschnelle vom liebenswerten Göttergatten zum Einkaufs-Ungeheuer: Unmotiviert, ungeduldig, unleidlich. Ok, dann machen wir das anders. Ich gehe zurück zu unserem Henry und fahre auf den Parkplatz hinter dem Shopping Center, hier ist jetzt genügend Platz. Nach ca. 1 Std. kommt Margit dann auch, hat allerdings nicht das Gesuchte gefunden.

Jetzt brauchen wir noch einen Campground für heute Nacht. In 20 km Entfernung finden wir dann den CG Lac Lafontaine. Die junge Dame meint sie hat noch Plätze, aber leider keine mit Dumping, sondern nur mit Wasser und Elektro. Ok, wir fahren auf den Platz. Auf der uns zugewiesenen 102 steht bereits ein Schulbus, also ist das nichts. Wir umrunden den Platz und frei ist noch die 105. Alles klar rückwärts einparken, Wasserschlauch anschrauben … kein Tropfen Wasser kommt. Ich gehe nochmal zur Rezeption. Die junge Dame meint, sie kann leider nichts machen, offenbar ist auf dem gesamten Platz das Wasser schon abgedreht. Grummelnd nehmen wir das in Kauf. Zum Weiterfahren haben wir keine Lust mehr.

Wenigstens gibt es ein Restaurant in Sichtweite des CG. Hier lassen wir uns Pizzas schmecken, die wirklich unerwartet lecker sind. Eine sehr nette Bedienung gibt uns die entsprechenden Empfehlungen, teils in Französisch, teils in Englisch. Gemeinsam kriegen wir das hin. Danach geht es wieder zurück zu unserem Henry. Wir machen noch einen Bummel um den See und ich teste an diversen anderen Standplätzen, ob nicht doch noch irgendwo Wasser kommt, erfolglos. Lesen, Abendritual, ab geht es in die Falle.