Heute erkunden wir die Insel mit dem Auto, zuerst nach Jardim do Mar, dann weiter zum westlichsten Punkt der Insel und dann nach Porto Moniz.

17.3.2015

Heute wollen wir mit dem Auto die Insel erkunden. Im Frühstücksraum treffen wir wieder das nette ältere Paar aus Wien, das schon 50 Jahre verheiratet ist, wie sie uns erzählen. Wir schwätzen über alles Mögliche, dann gehen wir nochmal in den Kaminraum mit Internetempfang, holen unsere Emails ab und schreiben ein paar Neue.

Urlaub Madeira, März 2015
Bild 1 Blick auf unseren Bungalow am Morgen

Ich hole unser Auto und fahre bis fast vor unsere Tür, damit wir die Rucksäcke usw. nicht so weit tragen müssen. Dann geht es los in Richtung Calheta, im 2ten Tunnel zweigen wir ab nach rechts und kommen nach „Jardim do Mar“. Es gibt hier einen großen Parkplatz, in den Ortskern kommt man nur zu Fuß. Die Straßen sind viel zu schmal für Autos. Wir bummeln treppab zum Meer. Heute ist der Wind stürmisch und daher die Brandung toll. Wir laufen an der Promenade entlang, auf der wir heute fast die Einzigen sind. Bis zum Ende ist es nicht sehr weit. Wir können von hier sehr schön unseren Bungalow sehen, hoch oben auf den Klippen in einer Höhe von ca. 500m.

Zurück zum Auto und weiter an der Küste entlang. Es geht durch weitere Tunnel, denn die Küste besteht hier nur aus steil abfallenden Felsen. Wir kommen nach „Paul do Mar“ und weiter nach oben, bis wir wieder auf die gut ausgebaute Straße stoßen. Wir erreichen „Ponta da Pargo“, wo wir zum Leuchtturm wollen, dem westlichsten Punkt auf Madeira. Leider findet hier gerade eine Militärübung statt, sodass wir zwar den Leuchtturm sehen können, aber beim Teehaus "Casa de Cha O Fio"  parken müssen. Von einer kleinen Plattform aus haben wir auch hier eine gute Sicht auf das Meer und die Steilküste. Bei Maschinengewehrgeknatter und Granatwerferschlägen trinken wir einen leckeren Tee im Teehaus und nehmen dazu einen Zitronenkuchen. Es gibt wirklich viele Teehäuser hier auf Madeira, fast in jedem Ort haben wir schon eines gesehen.

Die Soldaten erzählen uns, dass sie für zwei Tage hier sind. Scheinbar ist die gesamte Truppe aus Madeira hier zusammengezogen. Viele sind das aber nicht, vielleicht fünf Fußballmannschaften!

Wir fahren weiter in Richtung „Porto Moniz“, diese Schießereien sind irgendwie nicht sehr „urlaubsmäßig“. Die haben hier zu viel Munition – bei uns sagen die Soldaten bei Übungen nur „bum-bum“.

Kurz vor „Porto Moniz“ kommen wir noch an einen Abzweig, der zu einer Seilbahn führen soll. Wir folgen der Straße und sehen dann auch eine Seilbahn "Achadas da Cruz", die über einen Steilhang hinunter zur Küste führt, wo wir von oben einige Gärten sehen können. Eine Straße führt dort nicht hin. Ein großes Schild weist darauf hin, dass die Seilbahn mit EU Geldern gebaut wurde. Ähnliche Schilder haben wir auch schon an vielen Tunneln und Straßen gesehen, das ist ok. Wie sinnvoll die Gelder hier allerdings angelegt sind, wollen wir lieber nicht beurteilen.

Einige Leute fahren mit der Bahn hinunter, wir entscheiden uns dagegen. So toll ist das da unten auch nicht. Durch das Fernglas sehen wir, dass es eigentlich gar nichts gibt außer Nutzgärten, nicht ein Mensch ist da auszumachen außer den paar Touris.

Weiter nach „Porto Moniz“, direkt bis zu einem großen Parkplatz am Hafen. Hier gibt es wunderschöne Klippen, ein großes Naturschwimmbecken und viele schön angelegte Wege zwischen den Klippen. Die Gischt sprüht ab und zu über die Felsen. Das Aquarium sehen wir uns nicht an, Meeresfische sehen wir lieber direkt im Meer. In einem Restaurant trinken wir noch ein Bier, bzw. Wasser, dann geht es wieder weiter.

Es ist jetzt gegen 15:00 und wir entscheiden uns, zurück zu fahren nach Calheta, wo uns der Taxifahrer ein gutes Restaurant gezeigt hat. Also los. Margit fährt jetzt, da ich vorher ein Bier getrunken hatte. Schnell sind wir wieder auf der „Hauptstraße“, ein Navigationssystem braucht man hier eigentlich nicht. Es gibt zu wenige Möglichkeiten, sich zu verfahren. Ein Bus keucht vor uns den Hang hinauf, das dahinter fahrende Auto muss auf der stark abschüssigen Straße anhalten und wir natürlich auch. Zum Glück halten wir einen guten Abstand zu dem Auto, denn das Anfahren am Berg ist mit mehrmaligem Abwürgen und Zurückrollen verbunden. Margit wird schon etwas nervös. Endlich fährt der vor uns los – und jetzt würgt Margit das Auto ab. Tja, zu lange schon an einen Automatik gewöhnt. Zum Glück ist niemand hinter uns. Wir erinnern uns an die Fahrschule an das „Anfahren am Berg“ mit Gangschaltung. Also Handbremse rein, dann Gas geben, Kupplung kommen lassen und Handbremse lösen. Na also, geht doch. Wir fahren jetzt eine etwas andere Strecke zurück über die Berge, die hier eine Höhe von 1300m erreichen. Hier oben ist es ganz schön kalt. Das Fahren macht ausgesprochen Spaß. Schön viele Kurven und Kehren, fast kein Verkehr und rechts und links gelb blühender Stechginster.

Wir winden uns nach oben und dann „kurvenreich“ wieder nach unten nach „Prazeres“ und weiter nach „Calheta“. Ein bisschen Sucherei, eine kleine Sightseeingtour durch den Ort, dann stehen wir vor dem besagten Restaurant "Convento das Vinhas" und geöffnet hat es auch. Wir haben einen sehr schönen Platz direkt am Fenster mit Blick auf die Küste. Die Bedienung ist unglaublich zuvorkommend und nett und wir werden bestens beraten. Margit bestellt einen Salat Caprese und ich Venusmuscheln als Vorspeise. Danach gibt es für Margit einen Rindfleischspieß auf Lorbeerzweig (eine hiesige Spezialität) und ich esse einen Papageienfisch, den mir die Leute vorher auf einer Platte zeigen. Vorher gibt es noch das traditionelle Knoblauchbrot und dazu ein Glas Wein. Es schmeckt vorzüglich. Margit nimmt danach noch einen Fruchtsalat, der ganz frisch zubereitet wird; ich esse einen Pudding mit Passionsfruchtsauce – und natürlich Espresso. Wir machen uns auf den Heimweg.

Margit macht noch einen kleinen Spaziergang über den zum Hotel gehörenden Barfußpfad, ich lege mich vor unseren Bungalow und genieße meine Pfeife. Den Rest des Tages verbringen wir im Haus, und gehen gegen 21:00 schlafen.