Weiter am St. Lorenz Strom entlang nach Nord-Osten bis nach Saint Simeon zum Campground

17. Tag 6.10.2019

Heute ziehen wir wieder weiter. Die Heizung ist während der Nacht ständig angesprungen, man merkt die 500m Höhe. Unsere Nachbarn aus Quebec sind schon aufbruchbereit, als wir mit dem Frühstück beginnen. Na ja, mit drei kleinen Kindern und Hund im Womo ist Ausschlafen nicht drin. Er erklärt mir noch, wo ich am besten mit dem Womo parken kann, wenn wir die Quebecer Altstadt besichtigen wollen. Außerdem gibt er mir noch einen Tipp für einen besonders schönen Campground weiter im Norden. Nach dem Frühstück ziehen wir auch los. Vorher müssen wir noch unser Abwasser loswerden an einer zentralen Stelle auf dem Campground. Zwei Camper sind vor uns. Dann ist das auch erledigt, und wir sind zurück auf der Straße.

 

Die 138 in Richtung Nordosten, immer parallel zum St. Lorenz Strom, der jetzt immer breiter wird. Es gibt hier viele Baustellen und die Strecke gleicht einer Achterbahn…rauf und runter, teilweise mit einem Gefälle von bis zu 12% . Zum Glück haben wir die Motorbremse eingestellt, ansonsten würden die Bremsbeläge vermutlich glühen und die Reifen qualmen. An einem der sehr seltenen Rastplätze legen wir einen Stopp ein. Rastplätze oder Restaurants entlang der Autobahnen gibt es hier nicht. Zum Rasten muss man immer von der Autobahn runter, das ist lästig. Margit lechzt nach einem Espresso und wir nehmen uns den Kaffeeautomaten vor. Glücklicherweise ist außer dem jungen Mann am Infoschalter in der anderen Ecke, niemand hier. Unser spärliches Französisch lässt uns hier ganz schön im Regen stehen…wir verstehen nur „Bahnhof“. Ich bekomme einen Kakao und Margit einen schwarzen Kaffee – nix Espresso.  Cest la vie!

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Bild 1 Pausenplatz unterwegs an einer Raststätte

Wir kommen an „Baie St. Paul“ vorbei, dann an „La Malbaie“ und sind auch schon in „St. Simeon“. Hier haben wir die Adresse eines kommunalen Campgrounds eingegeben. Es geht steil nach unten direkt auf ein Hotel zu, und ich hoffe, wir müssen nicht den gleichen steilen Weg wieder nach oben. Direkt an der Anlegestelle einer Fähre ist der Weg zu ende, direkt daneben die Einfahrt zum Campground. Wow! Alle Plätze direkt am St. Lorenz mit einem kleinen Strand und direktem Blick auf die Küste gegenüber. Da geht das Herz auf.

An der Rezeption des Public Campgrounds in SaintSimeon ist niemand. Ein Zettel informiert uns darüber, dass wir uns einen freien Platz suchen sollen. Gegen 18:00 ist wieder jemand da, der unsere Anmeldung und unser Geld annimmt. Voila, machen wir. Wasser und Strom anschließen, läuft, alles bestens. Mit unseren Nachbarn mache ich mich auch gleich bekannt (Margit nennt mich Tratscher), ein sehr nettes Rentner Ehepaar aus Quebec. Wir unterhalten uns eine ganze Zeit draußen, die beiden in dicken Jacken und ich nur im Hemd. Irgendwann reicht Margit mir meine Jacke raus. Auf einen erkälteten Mann in diesem engen Bett ist sie nicht scharf.

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Bild 6 Standplatz direkt am Ufer

Wir haben wieder zwei Beutel voll mit Schmutzwäsche, Margit guckt sich die Laundry an. Wir brauchen noch 25Cent Münzen für den Trockner. Genau diese „Quarter“ haben wir heute mittag in diesem blöden Kaffeeautomaten gelassen. Für die Waschmaschine reichen die Münzen ja aus. Ich klopfe bei unseren Nachbarn an die Womotür. Bien sur, die Leute können wechseln. Wir machen dann einen Bummel über den Platz zur Fähre. Wieder zurück, ist die Wäsche fertig und kann in den Trockner. An der Anlegestelle der Fähre gibt es ein nettes Restaurant, das "Auberge sur mere". Super, heute Abend werden wir nicht kochen.

 

Ich mache es mir auf einer Bank vor dem Womo gemütlich und rauche meine Pfeife. Dann ist die Wäsche trocken, und weggeräumt.

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Bild 13 Blick nach Norden von unserem Platz

Zeit fürs Restaurant. Wir bekommen einen schönen Platz direkt am Fenster und Blick aufs Wasser. Das Menü mit Suppe, Salat und Linguini mit Jakobsmuscheln und Krabben ist lecker. Danach gibt es noch ein Stück Kuchen. Espresso gibt`s leider nicht. Wir sind gerade fertig, da kommt eine Busladung mit Touristen. Es wird laut und sicher werden sie die netten Kellnerinnen komplett mit Beschlag belegen. Also, schnell zahlen.

 

Es geht zurück zum Womo, wir lesen noch ein bisschen, und dann ab in die Falle.

 

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Bild 14 Unsere Strecke von heute ca 145km; Kartenquelle: © OpenStreetMap-Mitwirkende