21. Tag in Queenstown

Wir haben beide nicht so gut geschlafen. Das Bett ist doch etwas eng, und wir sind beide gewohnt uns ausbreiten zu können. Das Licht im Flur schien Durch einen Türspalt herein und hat zusätzlich genervt. Mitten in der Nacht bin ich auf die Suche nach dem Lichtschalter gegangen und habe dieses Problemchen gelöst.

H eute ist um 7:00 die Nacht vorbei, denn Frühstück gibt es hier zwischen 8h und 8.30h für uns und die anderen Übernachtungsgäste . Als wir zum Frühstücksraum kommen, sitzen hier bereits 2 junge Damen aus Indonesien. Wir werden komplett bedient von unseren Gastgebern und könnten wählen zwischen verschiedenen warmen Frühstücksvarianten. Ein Service wie im Hotel. Mit den beiden Mädels unterhalten wir uns ausgezeichnet. Gut gestärkt ziehen wir dann los, um die Gegend zu erkunden.

Zuerst wollen wir uns Bungy Jumping ansehen. Wir fahren ca 8km, bis wir zum Fluß Kawarau kommen. Hier ist eine der großen Queenstown Stationen. Wir parken und laufen auf die Brücke, auf der die  Springer und Springerinnen sich fertig machen.

Man kann hier sehr gut beobachten, wie diese zurückschrecken, wenn sie in die Tiefe schauen. Aber,dann wenn sie unten sind und von dem Gummiseil wieder nach oben gezogen werden, ertönt der erlösende Freudenschrei "geschafft".

Wir gehen über die Bungy Brücke auf die andere Seite und machen hier eine kurze Wanderung.

Bald haben wir genug gesehen und ziehen weiter. Wir fahren nur wenige km bis zu dem kleinen Ort Arrowtown. Dies ist eine Empfehlung unserer Gastgeber.

Das Städtchen wird im wesentlichen durch eine Straße bestimmt, an der rechts und links Gebäude im Western-Stil stehen und uns an viele dieser Orte in USA erinnern. Wir bummeln durch den Ort, besuchen ein paar der häufigen Galerien, kaufen eine Kleinigkeit ein, und dann geht es wieder zurück zum Auto. Eine kleine liebenswürdige Stadt mit dem Charm vom Wilden Westen ohne  „blaue Bohnen“ in der Luft.

Zurück nach Queenstown, hier wollen wir uns noch ein bisschen weiter umsehen. Zum Glück ist die Baustelle (wohl fürs Wochenende) aufgehoben, und wir kommen gut in den Ort hinein und finden auch recht schnell einen guten Parkplatz.

Jetzt zieht es uns in Richtung Seilbahn, denn wir wollen auf den Berg und einen Blick von oben auf Queenstown haben.

Gleitschirmflieger kommen uns entgegen
Gleitschirmflieger kommen uns entgegen

Auf dem Weg zur Talstation schweben über uns mehrere Gleitschirmflieger ein, die direkt neben der Straße auf einem großen offenen Grasfeld landen.

Weiter geht es, wir kommen zu einem Gebäude, das für uns interessant aussieht. Hier sind die Indoor-skydiver unterwegs. Das müssen wir uns anschauen. Wir haben hier die Möglichkeit direkt an der großen Plastikröhre zu sitzen und zuzusehen, wie sich die Indoor-Flieger abmühen. In die Röhre wird so stark Luft eingeblasen, dass man sich von dem Luftstrom tragen lassen kann, wenn man in der Lage ist seine Körperlage in dem Strom stabil zu halten. Das ist offensichtlich nicht so einfach. Der Guide hat einiges zu tun um den "Skydiver" am „Abkippen“ zu hindern.

Es geht dann weiter zur Talstation der Queenstown Gondola, an der wir an der Kasse erst mal anstehen müssen. In einer parallel Reihe stehen jede Menge junge Leute mit ihrem Mountain Bike, und warten auch darauf mit ihrem Bike nach oben gebracht zu werden. Sie werden dann mit Ihrem Bike wieder herunterfahren (wie beim Skilaufen, nur mit Bike). Es geht recht flott voran und schon sitzen wir in einer Kabine auf dem Weg nach oben. Hier oben ist eigentlich nichts anderes zu sehen als Baustelle und Beton. Eigentlich hatten wir erwartet, dass wir ein Stück hier laufen können. Aber alles ist auf Touris und Sport abgestimmt, von Natur kaum was   zu sehen. Hier ist auch noch eine Art Klein-Bob-Bahn aufgebaut,  "Luke", auf der man mit einem kleinen Gefährt auf einer asphaltierten Bahn abwärts fahren kann. Natürlich sind hier auch die Gleitschirmflieger untergebarcht, die hier oben Ihren Start haben. Dann brettern noch die Mountain Bike Fahrer hier durch.

Also, alles auf jung und Sport eingestellt. Für uns "Alten" ist hier oben nicht der richtige Platz. Auch das Restaurant und Cafe machen eher den Eindruck einer großen Bahnhofshalle. Von der Aussichtsplattform aus haben wir allerdings einen wunderbaren Blick auf Queenstown und machen ein  paar Aufnahmen. Dann wieder auf den Weg nach unten, einen Kaffee trinken wir lieber unten am See.

Auf dem Weg nach unten wird sichtbar wie lieblos und radikal hier eine Schneise in die Natur geschlagen wurde. Eigentlich haben wir von den angeblich so naturverbundenen NZ-lern etwas anderes erwartet. Aber auch hier dient man Gott "Mammon".
Zugegeben, für junge sportliche Leute ist es ein Eldorado. Jede noch so verrückte Sportart wartet hier auf Kundschaft. 

Unten angekommen machen wir uns auf den kurzen Weg zur Seepromenade. Hier sind heute auch einige Stände aufgebaut, wo Kleinkunst und Souvenirs verkauft werden.

Wir suchen uns ein Restaurant, mit „draußen sitzen“ und Seeblick. Leider läßt der Burger, den wir hier bestellen, sehr zu wünschen übrig, keine gute Wahl. Ein super leckeres Eis im Eiscafé gleicht es aus.  Am nächsten Tag bemerkt Margit, dass sie ihren blauen Lieblingsschal in dem Restaurant vergessen hat. Wir werden einen Ersatz suchen müssen :o) 

Wir bummeln durch den Park von Queenstown und dann fahren wir zurück in unsere Unterkunft. Es ist jetzt 16:00 und wir legen eine kleine Pause ein. Danach machen wir noch eine etwas längere, sehr schöne Wanderung am Fluß Shotover entlang.  Im naturbelassenen Flußbett baut Margit ihr Steinmännchen aus den schönen vielen flachen Steinen, die hier überall herumliegen.

Gestört wird die Ruhe eigentlich nur durch das Speedboot, das plötzlich laut dröhnend an uns vorbei brettert. Wir wandern immer weiter am Fluß entlang. Es gibt hier unheimlich viele Kaninchen, die nach allen Seiten wegspurten, wenn wir sie aus Ihrer Ruhe aufschrecken. Viele essbare Pilze wachsen hier, für die sich aber wohl niemand interessiert.

Gegen 19:30 sind wir wieder zurück und machen uns langsam bettfertig. Der Burger von heute Mittag hält noch vor und ein Glas Wein reicht für die Nacht.