Sonntag, 13.5.2018
Heute ist Abreisetag, es ist ziemlich grau draußen. Wir lassen uns das Frühstück wieder schmecken, halten noch einen Plausch mit den netten Leuten hier, und dann geht es los.
Margit fährt heute, als erstes Ziel haben wir „Ault“ eingegeben, ein Ort direkt an der Küste, nur ca. 20km entfernt. Es ist fast kein Verkehr auf den Straßen. Wir finden einen Parkplatz direkt an den Felsen, an die unten die Wellen spülen. Hier beginnen die steilen Kreidefelsen der Normandie. Leider ist es saukalt und ein eiskalter Wind pfeift uns um die Ohren. Trotzdem haben wir einen schönen Blick auf die tolle Steilküste. Wir machen ein paar Aufnahmen und sind schnell wieder im Auto.
Als nächstes Ziel haben wir „Le Treport“ eingegeben. Unser Navi lotst uns problemlos bis an den Strand. Hier ist eine sehr schöne Promenade, an der wir entlang bummeln. Die Häuser mit der Frontseite zum Meer sind wunderschön, jedes ein individuelles kleines Schlösschen mit Türmchen und Balkonen und alle in unterschiedlichen Farben angelegt und gestrichen. Sie erinnern an die „Zuckerbäcker-Häuser“ in San Francisco. Ein wirklich toller Anblick, der Laune macht und das Grau vergessen ließe...wenn es nicht so saukalt wäre.
Wir fahren ein Stück weiter. An den Felsen oben haben wir von weitem eine Art Bahn gesehen, das wollen wir uns mal genauer ansehen. Es gelingt uns nicht die richtige Straße dorthin zu finden. Wir landen wieder unten am Meer, dort, wo die Steilküste beginnt. Hier laufen wir entlang, einfach soweit wir kommen und sammeln einige der schönen runden Steine.
Als nächstes Ziel haben wir „Dieppe“ eingegeben. Wir fahren quer durch die Stadt zum Hafen mit Blick auf die Burg, aber es ist uns einfach zu kalt für eine Besichtigung.
Unser nächstes Ziel ist „ Fecamp“. Es geht immer weiter auf einer schmalen Straße, immer so nah wie möglich an der Küste. Durch die vielen kleinen Küstenorte hindurch schleichen wir uns vorwärts. Irgendwann reichen uns die ständigen 30er Zonen, es nervt. Wir halten irgendwo an und beraten, wo wir heute noch hinwollen. Ok, unser nächstes Ziel ist „Le Havre“. Die Stadt wollen wir uns mal anschauen. Ein Hotel ist gleich gefunden, ziemlich im Zentrum der Stadt in der Nähe des Hafens, das Best Western „Art“-Hotel. Ein Zimmer nach unseren Wünschen ist auch noch frei, parken können wir direkt vorm Haus. Wir richten uns ein, und, da es erst 17:30 ist, machen wir einen Bummel in die Stadt. Das Restaurant schräg gegenüber macht erst um 19:00 auf, so lange müssen wir es noch aushalten...das Mittagessen ist ausgefallen und der Magen knurrt. Wir schauen uns zuerst die St. Josephs Kirche an, die nach dem Krieg erbaut wurde. Sie ist komplett aus Beton mit einem sehr hohen Turm, in den bis fast zur Spitze kleine schmale längliche Kirchenfenster eingelassen sind in den unterschiedlichsten Farben. Die Sonne zaubert so ein herrliches Farbenspektrum auf die Kirchenwände, die alle aus rohem Beton sind. Eine wirklich ungewöhnliche, aber beeindruckend schöne Kirche. So kann Beton also auch aussehen, warm und fast schon filigran.
Wir bummeln weiter quer durch den Hafen, auf der Mole entlang. Anscheinend ist gerade Ebbe, denn das Wasser steht sehr niedrig. Bald geht es zurück in Richtung Hotel. In einem kleinen, sehr schön angelegtem Park, machen wir noch einen Pausenstopp.
Kurz nach 19:00 sind wir dann an dem Restaurant gegenüber des Hotels, dessen Seafood-Speisekarte so ganz unseren Vorstellungen entspricht. Surprise...es ist noch immer geschlossen. Und bleibt es auch - sonntags immer! Das hatten wir leider übersehen. Der Magen ist inzwischen von den Kniekehlen in Fussknöchelhöhe gerutscht. Also los, wo ist hier das nächste anständige Restaurant. Ein paar Meter weiter werden wir fündig im Restaurant "Au Bureau Le Havre". Leider gibt es hier keine Seafood sondern nur Fleisch. Egal, überleben ist angesagt. Dann lassen wir uns halt ein Steak schmecken. Dazu gibt es herrliches, dunkles Bier. Ein leckerer Nachtisch schließt das Essen ab. Zum Hotel schwanken wir geradewegs über die Straße und um 21:30 liegen wir in der Falle.
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