In der Zwischenzeit schlafen wir beide recht gut, unser Körper hat sich wohl komplett auf die geänderten Tageszeiten umgestellt. Wir machen uns gemütlich fertig, frühstücken und richten im Häuschen alles wieder so her wie wir es angetroffen haben. Dann geht es los. Die Koffer werden wieder verstaut und ab geht es auf die Piste. Wir wählen die Seitenstraße, die nahe an der Küste entlang führt. Unser erster Stop ist kurz nachdem wir Oamaru verlassen. Wir sind überrascht von dem schönen Sandstrand hier.
Wir erreichen wieder den "Highway" 1, eine 2 spurige Landstraße die halt eben als Highway bezeichnet wird. Auch hier ist nicht allzuviel Verkehr. Ein Abzweig führt uns auf eine Seitenstraße Richtung Küste. Wir sehen ein Schild mit dem Hinweis "road end closed". Arrogant ignorieren wir das einfach und fahren weiter. Das geht auch sehr gut, da hier praktisch gar kein Verkehr herrscht. Nach 10km finden wir wieder einen sehr schönen Aussichtsplatz.
Doch danach kommt nicht wirklich überraschend das Ende dieser Fahrt. Die Straße ist komplett gesperrt. Also, wieder ca 10km zurück. Wir sind aber ganz relaxed, wir haben ja keinen Zeitdruck. Die Dame bei der wir die nächsten 3 Tage übernachten ist erst um 15:00 zurück, und kann uns erst dann in unsere Zimmer lassen. Weiterfahrt auf dem Highway 1. Bald kommen wir zu unserem nächsten ungeplanten Stop. Hier ist eine Baustelle, und der Verkehr kann nur einspurig weiterlaufen. Es stehen hier aber keine Ampeln sondern Personen, die ein Schild nach rechts (rot) oder nach links (grün) drehen. Wir stehen ganz vorne, und fangen mit dem netten Schildermann ein Schwätzchen an. Er nimmt gerne unsere Bonbons, die wir ihm anbieten. So wird es nicht langweilig. Nach einigen Minuten erhält er über Funk die Nachricht, dass er uns weiterwinken kann.
In der nächsten Stadt legen wir eine kleine Kaffeepause ein und genießen ein Stück Blaubeerkuchen mit Joghurtsahne. Die junge Dame, die uns bedient, ist so happy mit uns zu sprechen. Sie war einige Zeit in Butzbach und Gießen als Aupairmädchen und war dort anscheinend sehr glücklich.
Wir nähern uns Dunedin, hier ist jetzt mehr Verkehr und auf den Straßen sind auch viele Menschen zu Fuß unterwegs. Dunedin hat immerhin über 130.000 Einwohner und ist damit die zweitgrößte Stadt der Südinsel. Schnell sind wir duch die Stadt und auf der Küstenstraße, die uns immer am Meer entlang nach Portobello führt. Ein schöne Straße, allerdings immer wieder unterbrochen von kurzen Baustellen, wo der Verkehr von Schildermännchen oder Mädels geregelt wird. Wir kommen nach Portobello und fahren erst mal zu unserer Unterkunft. Es ist jetzt zwar niemand da, aber immerhin wissen wir, wo wir später hinmüssen. Es geht steil nach unten in den Garten. Da steigen wir erst mal aus und schauen uns das an, ob wir irgendwie wenden können. Ja, geht recht gut. Wir fahren zum Ende der Halbinsel, wo sich das Albatros Zentrum befindet.
Es ist toll die Vögel zu beobachten, wie sie mit ihrer Riesenspannweite an den Felsen vorbeigleiten. Wir informieren uns in dem Zentrum noch ein bisschen und machen einen Bummel über das Gelände.
Wir fahren jetzt zurück zu unserer Unterkunft. Als wir ankommen ist es 15:45, doch leider ist noch niemend da. Wir stellen uns einfach mal auf den Parkplatz im Garten und warten wie es weitergeht. Die Türen im Haus stehen alle offen. Auch an dem Appartement, das vermtlich für uns bestimmt ist, steckt ein Schlüssel. Wir schauen uns alles an, rufen ab und zu mal, aber es ist wirklich niemand da. Die Person der das hier alles gehört, ist offensichtlich sehr vertrauensselig. Nach ca. 15 Minuten kommt die Hausherrin und entschuldigt sich tausendmal für ihre Verspätung. Sie mußte sich um ihre Schwester mit Handicap kümmern. Jetzt können wir einziehen. Sie meint, sie hat das 2te Schlafzimmer für uns geöffnet, damit wir hier Koffer abstellen können. Ich mache ihr aber gleich klar, dass wir beide Zimmer zum Schlafen nutzen wollen. Sie meint zwar höherer Reinigungsaufwand etc., aber ich erkläre ihr deutlich, dass wir extra 2 Schlafzimmer gemietet haben und diese auch nutzen.
Mary, so ihr Name, wirkt etwas chaotisch. Die Zimmer sind picobello gepflegt und mit vielen Kleinigkeiten liebevoll ausgestattet. Sie läd uns dann zu einem Tee in einer halben Stunde in die obere Etage ein, wo sie wohnt. Ich schaue mir in der Zwischenzeit den großen Garten an.
Beim Tee erzählt sie uns dann alles möglich zu der Gegend und ihrer Familie. Sie ist schon etwas nervig, aber versucht wohl ihr bestes, um ihre Gäste willkommen zu heißen.
Wir richten uns anschließend komplett ein und machen uns auf den Weg zu einem kleinen Spaziergang durch den 5 Häuser Ort.
Wir gehen heute essen im einzigen Hotel hier am Ort. Es soll einen Fisch geben, den es nur hier in den Meeren gibt, den Blue Cod. Ok, lass uns mal sehen wie der schmeckt. Ich lasse mir zuerst ein halbes Dutzend Austern servieren, die wirklich ausgezeichnet schmecken. Der Blue Cod ist eigentlich nichts anderes als Heilbutt. Das Gericht wurde serviert wie ein einfaches Fish and Chips Gericht, und so schmeckte es auch. Da war nichts speziell, zumindest nicht für unseren Gaumen.
Nach dem Essen ging es zurück und ins Bett.
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