Hasel, gemeine (Corylus avellana)

Die Gemeine Hasel (Corylus avellana), auch Haselstrauch oder Haselnussstrauch genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Birkengewächse. Sie ist ein meist rund fünf Meter hoch werdender sommergrüner Strauch, der in Europa und Kleinasien heimisch und in Mitteleuropa sehr häufig ist. Bekannt ist sie für ihre essbaren, seit Jahrtausenden vom Menschen genutzten Früchte, die Haselnüsse. Der Großteil der im Handel erhältlichen Haselnüsse stammt jedoch von der nahe verwandten Lambertshasel.

Der Name "avellana" bezieht sich auf die antike italienische Stadt Abella, heute Avella, in Kampanien. Die Region ist für ihren Haselnussanbau schon seit dem Altertum bekannt.

 

Die Hasel ist ein Symbol für Lebens- und Liebesfruchtbarkeit; Unsterblichkeit; Frühling und glückhaften Beginn; Wunscherfüllung; Glück. Haselzweige waren häufig Teil von heidnischen wie auch christlichen Grabfunden. Als sehr altes Nahrungsmittel dürfte die Hasel schon bei Steinzeitkulturen einen hohen Stellenwert besessen haben. Zumindest aus germanischer Zeit ist überliefert, dass die „Frau Haselin“ nicht gefällt werden durfte. Fremde durften von Haselsträuchern nicht mehr als eine Handvoll Nüsse nehmen.

Im antiken Rom war die Hasel ein Friedenssymbol. Unterhändler bei Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen hatten als Zeichen ihrer guten Absichten einen Haselzweig in der Hand. Noch in historischer Zeit wurden in Deutschland Mahl- und Gerichtsstätten mit den „Summerlatten“, den Johannistrieben der Hasel, abgesteckt. Haselzweige dienten auch als Grenzmarkierungen.

Dem Strauch wurden auch abwehrende Eigenschaften zugesprochen: Mit einem Haselzweig sollte man sich der Schlangen und Hexen erwehren können. Daher wünschte sich auch Aschenputtel eine Haselgerte für das Grab ihrer Mutter.

Haseln wurde und wird die Eigenschaft zugeschrieben, Kraftströme fließen zu lassen. Daher werden Haselruten als Wünschelruten verwendet. Der Strauch soll auch vor Blitzschlag schützen und störende Erd- und Wasserstrahlen ableiten. Der Haselzauber war zwar schon in frühfränkischer Zeit verboten worden, blieb aber noch über Jahrhunderte bestehen. Der Glaube an die Wünschelrute blieb bis ins 17. Jahrhundert allgemein verbreitet. Man wollte Schätze, Metalladern und Quellen damit aufspüren. Der Gebrauch als Wünschelrute hat sich bis heute erhalten. Eine prosaischere Verwendung der Hasel erschließt sich aus der Redewendung „jemanden mit Haselsaft erquicken“: als Prügelstock. Bei der heiligen Hildegard von Bingen war die Hasel nicht in hohem Ansehen: Der Haselbaum ist ein Sinnbild der Wollust, zu Heilzwecken taugt er kaum. Nüsse wurden nämlich mit Sexualität und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Die Redewendung in die Haseln gehen steht für ein Stelldichein. Die Volkssprüche viel Hasel, viel Kinder ohne Vater und der ist aus einer Haselstaude entsprungen weisen auf den außerehelichen Charakter solcher Verbindungen hin. Die in vielen Gegenden übliche Sitte, seiner Liebsten am 1. Mai ein Birkenbäumchen vor das Fenster zu stellen, wurde durch das Setzen eines Haselstrauches abgewandelt und das betreffende Mädchen dem Spott übergeben. Aus der Normandie ist dieser Brauch bereits aus dem Jahr 1393 belegt. Aufgrund dieser Sexualsymbolik wurde die Hasel als Aphrodisiakum verwendet: zu Pulver gebrannte Haselrinde wurde ins Essen gemischt, oder es wurde Haselnussöl verwendet.

Als Glücksbringer und Fruchtbarkeitssymbol wurde in Rom, in England und in Südwestdeutschland der Braut bei der Hochzeit ein Korb mit Haselnüssen geschenkt, oder man bewirft das Brautpaar mit Haselnüssen. Im alten Rom warf der Bräutigam Nüsse unter die Gäste. Quelle: Wikipedia

Bild 1 Gemeine Hasel (Corylus avellana)
Bild 1 Gemeine Hasel (Corylus avellana)

Der erste Frühlingsbote wurde in diesem Jahr bereits am 15.1.2018 gesichtet. Ein "Kätzchen" wurde mit nach Hause genommen und untersucht.

Bild 2 "Kätzchen" von Hasel, unbearbeitet unter dem Stereo-Mikroskop
Bild 2 "Kätzchen" von Hasel, unbearbeitet unter dem Stereo-Mikroskop

Ein "Kätzchen" wurde auf einen Objektträger gelegt und abgedckt. Schon nach kurzer Zeit waren darauf mit bloßem Auge viel gelber Pollenstaub zu erkennen. Ein kleine Menge wurde in Aqua-dest. gegeben. Weiterhin wurde in zwei weiteren kleinen Gefäßen eine kleine Menge Pollen ebenfalls in Aqua-dest. gegeben und für ca. 24 Std, einmal mit Eosin, und das zweite mit Methylenblau gefärbt.

Nach der Einfärbung wurde ein kleiner Tropfen der Flüssigkeit mit den gefärbten Pollen auf ein Deckglas gegeben und hier eintrocknen lassen. Nach weiteren 24 Stunden wurde das Deckglas umgekehrt mit einem Tropfen Ratio-MIC  eingebettet.

Bild 3 Hasel-Pollen ungefärbt in Ratio-MIC
Bild 3 Hasel-Pollen ungefärbt in Ratio-MIC
Bild 4 Hasel-Pollen ungefärbt in Ratio-MIC
Bild 4 Hasel-Pollen ungefärbt in Ratio-MIC