Wir schauen uns Funchal an, den Markt, den Hafen, die Innenstadt und dann mit der Seilbahn hinauf nach Monte.

13.3.2015

Die Betten hier im Hotel sind wirklich gut und es ist wunderbar ruhig. Allerdings wachen wir schon recht früh auf, die eine Stunde Zeitverschiebung macht sich in unserem Biorhythmus bemerkbar. In Ruhe machen wir uns fertig. Ich versuche nochmal unser Navi zum Laufen zu bringen, muss jedoch bald aufgeben, da es auch am PC nicht funktioniert. Wir müssen also wieder unsere alten Kenntnisse auspacken und nach Karte bzw. Gefühl fahren.

Zum Frühstück können wir auf der schönen Hotelterrasse draußen sitzen. Es gibt ein sehr gutes Frühstück mit allem, was das Herz, bzw. der Magen, begehrt. Wir bekommen einen Platz ganz vorne auf der Terrasse mit wunderbarem Blick auf Funchal und auf ein Kreuzfahrtschiff im Hafen.

Urlaub Madeira 2015
Bild 1 Blick auf Funchal von der Hotelterrasse
Urlaub Madeira März 2015
Bild 2 Frühstück auf der Hotelterrasse

Bald ziehen wir dann los, um Funchal zu erkunden. Parkplätze sind rar in der Innenstadt und wir entscheiden uns, das Angebot von unserem ursprünglich geplanten Hotel dem "Quinta Sao Goncalo"

wahrzunehmen und in deren Tiefgarage zu parken. Nach unserer ausgiebigen kreuz-und-quer Fahrerei gestern finden wir das Hotel in der Innenstadt heute ganz ohne Straßenkarte. Wir schauen uns den Hotelgarten mit vielen Bananenstauden, exotischen Vögeln und prachtvollen blühenden Pflanzen an. Auch hier hätte es uns sicher gefallen.

Wir melden uns noch schnell an der Rezeption an, da unser Auto hier abgestellt ist, und gehen dann los in die kleinen Straßen von Funchal. Langsam bummeln wir den Berg hinab, besichtigen zuerst die kleine Kirche "Santa Maria Maior" und dann ein altes Fort, das jetzt als Museum genutzt wird. Es fällt uns auf, dass hier wirklich sehr viele Leute aus D unterwegs sind.

Die portugiesische Sprache hört sich für unsere Ohren schon seltsam an, ich denke immer da wäre jemand aus dem slawischen Raum am Reden. Obwohl die Wörter zum Teil den spanischen Vokabeln ähnlich sind, ist die Aussprache doch ganz anders.

Ich starte jetzt mein Garmin Gerät, denn wir wollen zum Fisch und Gemüsemarkt. Wir sind nicht sehr weit davon entfernt. Unterwegs fallen uns viele schöne, große Bäume auf mit dicken Fruchtkapseln, aus denen etwas wie Baumwolle quillt, es sind Kapokbäume.

Schnell sind wir am Markt und von der Früchte- und Gemüsevielfalt förmlich erschlagen. Vieles davon haben wir noch nie gesehen. Im Fischbereich haben es uns besonders die großen Degenfische angetan, die von den Fischern aus der Tiefsee geholt werden. Wie immer bedauern wir, dass wir hier keine eigene Küche haben und nicht kochen können. Im 2ten Stock des Marktes müssen wir alle möglichen Maracujas oder Passionsfrüchte probieren, und kaufen natürlich auch einige, die nicht ganz billig sind. Wahrscheinlich werden Touris etwas übers Ohr gehauen. Wir haben natürlich nicht daran gedacht ein Messer mitzunehmen. So müssen die Früchte im Plastikbeutel blieben, bis wir wieder zurück im Hotel sind. Im kleinen Café auf dem Dach des Marktes lassen wir uns einen sehr guten Espresso, einen Kuchen und einen Fruchtdrink schmecken.

Danach schlendern wir weiter durch die Stadt zur Kathedrale, die jedoch leider geschlossen ist von 12-16:00. Im Straßencafé des Ritz-Hotels lassen wir uns nochmals nieder und trinken unseren 2ten Espresso heute zusammen mit einem Eis, das allerdings sehr künstlich schmeckt. Mit echtem italienischem Eis hat das nichts zu tun – auch, wenn es so angepriesen ist. Auch der Service ist hier nicht wirklich gut. Es laufen zwar jede Menge Angestellte herum, aber es dauert doch echt lange, bis wir endlich unseren Kaffee und das Eis haben. Im Hotel und im Markt war das wesentlich besser. Wir beschließen, nicht im „Ritz“ abzusteigen.

Jetzt wollen wir mit der Seilbahn der "Teleferico do Funchal" nach oben fahren nach "Monte". Wir laufen direkt an der Uferpromenade entlang mit schönem Blick auf das beeindruckende Kreuzfahrtschiff. Irgendwie sind hier vorwiegend alte Leute unterwegs, wozu wir uns natürlich noch nicht zählen. Wir kaufen unsere Tickets für Hin- und Rückfahrt an der Talstation und los geht es. Eine junge Frau aus Portugal teilt die Kabine mit uns. Es macht Spaß hier nach oben zu fahren und den grandiosen Blick aufs Meer und die Dächer von Funchal zu genießen. Die Häuser sind alle irgendwie in die Felsen gebaut, und für viele ist es sicher schwer bis unmöglich, ihr Haus mit dem Auto zu erreichen.

 

Oben angekommen bummeln wir am Hang entlang und kommen zu der Stelle, an der die Fahrer mit ihren Holzschlitten warten, die "Carros de Cesto" um die Leute über die glatten asphaltierten Straßen nach unten zu fahren. Fast bedauern wir, dass wir ein Ticket für die Abfahrt gekauft haben – das wäre sicher eine spannende Erfahrung gewesen.

 

Über eine Treppe steigen wir hoch zu der kleinen Wallfahrtskirche, "Nossa Senhora do Monte"

die natürlich besichtigt wird. Ein König Karl aus der Habsburger Familie, der hier im Exil gelebt hat, hat die Kirche nach einem Erdbeben wieder aufbauen lassen und wird als Heiliger verehrt. Wir umrunden den kleinen Ort „Monte“ und kommen zu einem weiteren Schwesternhotel der gleichen Hotelkette, in der wir untergebracht sind. Hier gibt es ein schönes Plätzchen im parkähnlichen Garten, wo wir uns niederlassen und ein Wasser und ein Glas Wein aus Madeira trinken. Hier oben ist es doch wesentlich kälter als unten, immerhin sind wir auf einer Höhe von ca. 570m.

Bald fahren wir daher wieder nach unten. Wir laufen nochmal zur Kathedrale und können sie jetzt besichtigen. Eine wirklich schöne Kirche mit einer wunderbaren Holzdecke und einem sicher sehr wertvollen Altarbild.

Es ist jetzt fast 17:00 und wir überlegen uns, hier in Funchal irgendwo zu Abend zu essen. Es ist zwar noch recht früh, aber wir sind das von zu Hause inzwischen gewöhnt nicht so spät zu essen- Rentner eben. Wir laufen weiter durch die Straßen; ich glaube, wir haben jetzt fast alle Straßen in der Innenstadt gesehen. Wir kommen zu einer schmalen Gasse, in der sich ein Restaurant an das andere reiht- aber die „bessere“ Sorte – nicht die Touri-Abfüllstationen. Schnell landen wir im Restaurant „Venda da Donna Maria“. Eine junge Dame berät uns vorzüglich. Margit nimmt Avocados und Garnelen, ich nehme Napfschnecken, die in der Schale mit Knoblauchbutter serviert werden. Vorher gibt es noch ein spezielles Brot aus Madeira, das ebenfalls mit Knoblauch bestrichen ist. Ein guter Weißwein aus Madeira gehört natürlich auch dazu. Als Hauptspeise haben wir uns den Degenfisch bestellt mit Passionsfruchtsauce und einer kleinen Banane. Das schmeckt wirklich hervorragend. Zum Abschluss gibt es natürlich noch einen Espresso und ich nehme noch einen Pudding mit Passionsfruchtsauce. 

Von hier aus ist es jetzt nicht mehr weit zum Hotel. Rein ins Auto und zurück in unsere Schlafstätte, das „Quinta Vistas“. Der Weg dorthin ist wirklich einfach, wenn man sich nicht verfährt. Das Stadtbild ist jetzt im Gehirnatlas eingeprägt. Wir machen es uns gemütlich, auf unserem Balkon lesen wir noch bis es dunkel wird, und fallen dann geschafft ins Bett.