Heute fahren wir weiter in Richtung Quebec zuerst zum Südufer St. Lorenz Strom

27. Tag 16.10.2019

Heute wollen wir weiterziehen. Dieser Campground ist wirklich sehr angenehm, strahlt eine herrliche Ruhe aus, und wir sind ganz alleine hier. Es war kalt diese Nacht, aber unsere Heizung funktioniert gut. Die Sonne strahlt schon wieder am Morgen und wir können das wunderschöne Farbenspiel auf den Blättern der umliegenden Bäume genießen.

Andre, der Campgroundbetreiber, ist draußen auf dem Platz unterwegs. Ich muss den gestrigen Tag bei ihm noch bezahlen, 30$ in Bar ohne Quittung, ist ok. Wir schwätzen noch ein bisschen, Andre ist wirklich ein sehr angenehmer Zeitgenosse. Er meint, dass das Wetter jetzt langsam schlechter werden wird, und für morgen bereits Regen vorhergesagt ist. Na, dann liegen wir doch richtig mit dem Weiterziehen.

Gegen 11:00 starten wir, weiter über die 132 und jetzt immer in Richtung Westen. Auch heute sind die Straßen wieder frei, ab und an kommt ein schneller Brummi Fahrer hinter uns her, den ich immer so schnell wie möglich vorbeilasse. Die Jungs brausen hier vollbeladen mit einem Affenzahn über die zweispurige Straße. So lange nichts Unerwartetes in die Quere kommt geht das sicher gut, aber wehe, wenn schnelles Abbremsen angesagt ist.

Ich habe als Ziel „Rimouski“ eingegeben, das sind 200 km, mal sehen wie weit wir kommen. Durch „Amqui“ geht es etwas langsamer. Hier ist eine große Baustelle und es staut sich etwas. Nicht lange und wir sind wieder fast Alleinherrscher auf der Strecke. Schön hier zu fahren und rechts und links den Blick auf den herbstlichen Wald und die kleinen Hügel zu genießen. Man könnte sich wie im Spessart fühlen, wenn nicht immer wieder ein See oder ein Flusslauf auftauchen würde.

 

Bald erreichen wir wieder das Südufer des St. Lorenz Stromes. Wir fahren durch Rimouski hindurch und müssen so langsam an unser Nachtlager denken. Nach unserem Führer sind alle Campgrounds im Umkreis von 100 km bereits geschlossen für die Saison.

 

Vor einem Golfclub legen wir eine Pause ein, trinken unseren Kaffee und beraten. Der nächste noch offene Campground (nach unserer Liste) ist in ca. 220 km Entfernung, kurz vor Quebec. Dort wollen wir zwar hin, aber eigentlich nicht so eine lange Strecke an einem Tag fahren. Ok, wir beschließen einfach mal die Campgrounds anzusteuern, die zwar als geschlossen gemeldet sind, aber doch auf der Strecke liegen. Vielleicht haben wir ja Glück und es will noch jemand etwas verdienen, ohne dass es durch die Buchhaltung geht.

 

Wir versuchen es am Nationalpark „BIC“, der erst gestern geschlossen wurde, aber hier beißen wir auf Granit. Es sind zwar noch Parkangestellte da, aber stehen bleiben dürfen wir nicht. Der Park ist staatlich und Ausnahmen können sie nicht machen, auch nicht für Gäste aus Deutschland.

 

Der nächste ist ein kommunaler Campground in „St. Fabian“, dessen Schranken zwar noch offen sind, aber an der Rezeption hängt ein Schild, dass dieser Platz für dieses Jahr geschlossen ist. Wir überlegen, ob wir hier einfach stehen bleiben…nö, wollen wir doch nicht. Es besteht die Gefahr, dass abends noch ein CG-Mitarbeiter die Runde macht und uns wegscheucht. Dann müssten wir im Dunkeln nach einem Stellplatz suchen, macht keinen Spaß. Ich frage in meinem Navi nach einem weiteren Campground in der Nähe. Ob der offen ist, weiss das Navi natürlich nicht. Wir finden einen KOA, den Campground KOA Bas-St.-Laurent in nur 15 km Entfernung, der in unserer Liste nicht verzeichnet ist. Hinfahren und fragen.

Ein sehr schöner Platz mit allem Comfort und sehr sauber, wie wir es von KOA´s gewöhnt sind. Wir sehen, dass hier sehr viele feste Camper stehen, die wohl das ganze Jahr hier stehen. Eine junge Dame sitzt noch im Büro. Yes, wir können bleiben, Strom und Wasser gibt es auch noch, nur bezahlen müssen wir in Bar. Das haben wir schon erwartet und es ist uns auch vollkommen egal, ob das Geld am kanadischen Finanzamt vorbeigeht. Da es hier auch einen ATM gibt, können wir Bargeld „zapfen“. Wir zahlen unsere 40$ und richten uns ein.

Kanada, Toronto, Ontario, Quebec, Niagara Falls, Gaspesie, Wohnmobil, Algonqouin, 1000 Islands, Huronsee
Bild 3 KOA Campground

Wir machen einen kleinen Spaziergang am See „St. Mathieu“ entlang und entdecken einen Sessellift, der auf einen hiesigen Hügel führt. Bei genauerem Hinsehen, entdecken wir viele platt gewalzte „Straßen“ auf den Hügeln ringsum. Das muss im Winter ein sehr gut besuchtes Skigebiet sein. Wir sehen uns das mal etwas genauer an, bummeln um die Liftanlage herum und weiter in den Wald hinein. Über eine Abkürzung kommen wir dann wieder zu unserem Henry.

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Bild 4 Margit am See Abends
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Bild 9 Spaziergang am Abend

Nach Steaks mit den restlichen Spaghetti von vorgestern, das übliche Abendprogramm.

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Bild 10 Strecke von heute ca 260 km; Kartenquelle: © OpenStreetMap-Mitwirkende