14. Tag, 3.10.2019
Heute stehen wir etwas früher auf, denn wir wollen weiter. Es war wieder ziemlich kalt heute Nacht und unsere Heizung hat sich des Öfteren eingeschaltet. Wir machen uns fertig, die Abwasserbehälter leeren, Frischwassertank füllen, und um 10:30 geht es los. Ich habe ein Ziel eingegeben in Richtung Atlantikküste.
Beim Herausfahren aus dem Capmpground kommt die Besitzerin nochmal heraus zusammen mit Ihrem Sohn und verabschiedet sich von uns. Wir bekommen dann auch noch eine genaue Beschreibung wie wir zur nächsten Tankstelle kommen, wo wir Gas auffüllen können. Margit hat keine Ruhe, wenn der Gastank nicht voll ist. Schließlich wird es täglich kälter, heute morgen sind es 6 Grad. Der junge Mann gibt die Adresse sogar in unser Navi ein. Der Ort ist nur 20km entfernt und liegt auf unserer Strecke. Mit guten Wünschen verabschieden wir uns und ziehen weiter.
Ort und Tankstelle sind schnell erreicht. Die haben hier auch Propangas, füllen allerdings nur die vielgenutzten Druckbehälter damit auf. Sie haben leider kein Equipment, mit dem sie den Druckbehälter in unserem Womo auffüllen können und wissen auch nicht, wo wir das machen können. Sie empfehlen uns in den nächsten größeren Ort, nach „Renfrew“ zu fahren, und dort nochmal zu fragen. Das hätten wir auch selbst gewusst! Also los, Renfrew liegt auch auf unserer Strecke. Nach einer halben Stunde sind wir dort. Gleich am Ortseingang ist eine U-Haul Station, und wir können uns erinnern, dass wir in den USA an einer solchen Station mal Gas aufgefüllt haben. Leider ist das hier nicht möglich, aber die junge Dame blättert in Ihrem Telefonbuch und sucht nach einer Propangasstation, ruft sogar dort an und fragt nach, ob die so etwas können. Die Antwort ist positiv. Sie beschreibt uns genau, wie wir dorthin kommen, ein paarmal abbiegen, und dann an einer Kirche geradeaus. Natürlich fahren wir an der Abbiegung erst mal vorbei. Wenden ist uns inzwischen ein Vergnügen. Rein in den Hof, da steht bereits jemand, der uns zu den großen Druckbehältern weist. Alles klar, in 10min ist der Tank wieder voll, ich berappe dafür 25$, und was das wichtigste ist, Margit ist happy. Auf Essen kann sie notfalls verzichten, aber nicht auf die Heizung.
Jetzt geht es auf den Transcanada Highway und immer weiter in Richtung Osten. Wir fahren an Ottawa vorbei, wo der Verkehr stark zunimmt. (Eigentlich wollten wir uns Ottawa ansehen, aber in unserem Reiseführer finden wir nur wenige ansprechende Informationen).
Danach ist aber wieder viel Platz auf der Autobahn, und ich kann den Speed-Cruiser auf 100km/h einstellen. Irgendwann überqueren wir die Landesgrenze zwischen Ontario und Quebec. Wie wir es von den USA kennen, gibt es hier ein Info Center. Das ist prima, wir haben nur Campground Infos von Ontario. Eine sehr nette Dame berät uns ausführlich (in Englisch), erklärt uns welcher Campground am besten ist, wenn man Montreal besichtigen will, denn mit dem großen Gefährt dürfen wir dort nicht rein. Wir bekommen noch jede Menge Kartenmaterial, auch von Quebec, das auch noch auf unserer Liste steht. Sie empfiehlt uns einen Stellplatz direkt am Ufer des St.Lorenz Stromes bei einer Marina, schräg gegenüber von dem Viertel in Montreal, das wir uns unbedingt ansehen müssen. Sie hat sich wirklich lange für uns Zeit genommen. Wir bedanken uns herzlich und weiter geht es.
Margit übernimmt jetzt das Steuer. Es ist schon interessant hier zu sehen, dass ab jetzt alle Beschriftungen nur in Französisch erfolgen. In Ontario war alles zweisprachig. Ist das die Arroganz der Frankokanadier? Was solls, zum Verstehen der Schilder reichen unsere Französischkenntnisse gerade noch aus.
Wir kommen gut voran, und befolgen genau die Richtungshinweise der Dame. Leider erkennt unser Navi nicht die Straße, die wir eingeben und wo doch die Marina sein soll. Wir biegen ab vom Transcanada Highway auf die 30, und fahren jetzt eine Strecke, auf der wir erst mal 4,75$ zahlen müssen. Aber das ist ok, damit umgehen wir die Staus um Montreal. Der Verkehr wird jetzt um Montreal sehr dicht. Abbiegen auf die 15 in Richtung Norden, wir kommen in die Stadt Longueuil direkt bei Montreal, wo die Marina ist. Die vierspurige Autobahn führt parallel zum St. Lorenz Strom. Wir sehen jedoch keinen Hinweis auf die Marina. Dann fahren wir einfach runter von der Autobahn, und schauen uns die Karte und das Navi in Ruhe an. Jetzt finde ich auch den gesuchten Straßennamen auf dem Navi. Margit kurvt wie ein Profi um die Ecken. Klar haben die PKW Fahrer Respekt vor so einem großen Teil, aber nur so kommen wir voran. Endlich gefunden, wir sehen die Stellplätze. An der Einfahrt sitzt ein nur französisch sprechender Monsieur, der uns einen Platz zuweist. Es ist jetzt schon fast dunkel, aber der Stellplatz direkt am St. Lorenz Strom ist groß und leicht zu befahren.
Der Campground Marina Sogerive
Stromanschluss anstöpseln und losziehen, um ein Restaurant zu finden, denn zum Kochen habe ich keine Lust heute. Über eine Fußgängerbrücke überqueren wir den Highway und landen in einem Wohnviertel. Eine Dame erklärt uns, wo wir Restaurants finden. Wir entscheiden uns offensichtlich für das Richtige Restaurant, das "Messina". Ein leckeres Menü mit zwei Vorspeisen und Lachs in Mangosauce als Hauptgericht füllt uns ab. Die Canolli, die es als Nachtisch gibt, schaffen wir nicht mehr. Sie werden uns selbstverständlich eingepackt. Pappsatt machen wir uns auf den Rückweg. Es fängt an zu regnen und wir müssen etwas schneller laufen. Sehr gut, das verbraucht ein paar Kalorien. Bald sind wir wieder in unserem Henry, und sinken vollgefr…. ins Bett.
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