Nachdem wir am Tag zuvor Donaueschingen zusammen mit Sigrid und Ingo erkundet haben, wollen wir heute alleine losziehen und etwas von der Natur im Schwarzwald erleben, bevor wir am Nachmittag wieder nach Hause fahren.

Wir treffen uns um 9:00 im Hotel zum gemeinsamen Frühstück mit Sigrid und Ingo. Danach fahren wir los, ca. 20km bis zu unserem Startpunkt der Wanderung, der 3 Schluchten Halle bei Bachheim. Wir finden, dank Navi, die Halle sehr schnell, und Parkplätze gibt es auch ausreichend. Wir ziehen unsere Wanderschuhe an und los gehts. Hier beginnen wir unsere Wanderung auf dem 3 Schluchten Weg, der uns zuerst zur Wutach, dann zur Gauchach und endlich zur Engeschlucht führt. Eine sehr schöne Rundwanderung.

Das Wetter ist noch schön, obwohl es heute Nacht kräftig geregnet hat. Allerdings sind für den Nachmittag Gewitter angekündigt.  Zuerst geht es bergab in den vor uns liegenden schwarzwaldtypischen Nadelwald bis wir zur Wutachschlucht kommen. Wasser können wir nicht rauschen hören, wie im Führer angekündigt, da die Wutach dank der Trockenheit wenig Wasser führt. Dafür ist der Pfad an manchen Stellen ziemlich rutschig, wohl durch den Regen heute Nacht. Der Weg führt an der Wutach entlang bis zu einer Holzbrücke, die zu einer Felswand zu führen scheint. Erst im letzten Moment erkennt man, dass der Pfad an der Felswand entlang führt.

Eine herrliche, vielfältige Vegetation ist hier anzutreffen, überall blüht es. Dank dem Schatten in der Schlucht ist das Laufen hier sehr angenehm. Der Pfad ist an manchen Stellen zwar ziemlich schmal, aber das macht uns nichts aus.

Bald kommen wir zur Wutacheinströmung. Kurz vorher ist die Wutach unter den Felsen verschwunden, und taucht hier wieder auf. Aus dem Felsen strömt das Wasser wieder ins Flußbett.

Es geht immer weiter auf dem schmalen, etwas rutschigen Pfad entlang der Wutach, zwischendurch mal etwas nach oben, dann wieder nach unten zum Flußbett. Häufig wechselt der Weg von einer zur anderen Flußseite, daher überqueren wir die Wutach mehrere Male über schmale, gut gesicherte Holzbrücken.

Wir kommen zur Einmündung der Gauchach, hier überqueren wir die Wutach auf der überdachten "Kanadierbrücke". Auf der anderen Seite geht der Weg weiter, jetzt immer leicht ansteigend an der Gauchach entlang durch die Schlucht.

Bis jetzt haben wir noch keine Pause gemacht. Wir hoffen, hier irgendwo einen Platz zu finden, wo wir uns gemütlich setzen können. Das ist allerdings nicht so einfach, denn alles ist ziemlich feucht.

Als wir eine Brücke überqueren, sehen wir vor uns ein Gebaüde liegen, wir sind am Wanderheim Burgmühle. Hier gibt es etwas zu essen und zu trinken, und wir können uns gemütlich hinsetzen.

Leckerer Kuchen für Margit, und ich lasse mir eine Wurst mit einem alkoholfreien Bier schmecken. Bald geht es weiter. Noch ein kurzes Stück an der Gauchach entlang bis zur Einmündung des Tränkebaches. Dieser hat hier die "Engeschlucht" gebildet. Der Pfad wird jetzt immer schmaler und rutschiger und ist nur zum Teil gepflegt. Öfter sehen wir jetzt Glimmertintlinge, die neben dem Weg auf Baumstümpfen wachsen.

Es wird immer schwieriger hier zu laufen. Manchmal führt der Pfad über Stufen steil nach oben, dann wieder steil nach unten. Die Schlucht wird immer enger, und man kann gut verstehen, wie der Name entstanden ist. Wasser fließt kaum im Bach, aber trotzdem ist es hier überall sehr feucht und rutschig. Zum Glück haben wir unsere Stöcke dabei, die helfen uns über so manche Stelle hinweg. Zusätzlich fängt es jetzt auch noch an zu grummeln, ein Gewitter kündigt sich an. Wir wollen jetzt so schnell wie möglich aus der Schlucht heraus, ein Gewitter mit Regengüssen hier in der Enge zu erleben wäre wahrscheinlich nicht sehr angenehm. Durch das ständige bergauf und bergab und den unsicheren Untergrund, fällt mir das Laufen immer schwerer, und ich muß Pausen einlegen, um wieder zu Atem zu kommen.

Bald haben wir es aber geschafft und erreichen das Ende der Schlucht. Hier wird der Weg breiter, und wir haben auch die Höhe wieder erreicht. Die Wolken türmen sich jetzt schon dunkelgrau vor uns auf, und es fängt leicht an zu regnen. Wir haben jedoch Glück, denn der Regen hält vorerst nicht an.

Bald erreichen wir die Straße und sind auch schnell wieder am 3 Schluchten Haus. In dem kleinen Restaurant gegenüber füllen wir unseren Flüssigkeitshaushalt auf, bevor wir uns auf den 330km langen Weg zurück nach Hause machen. Der einsetzende Regen macht uns jetzt nichts mehr aus.