Heute wandern wir zum Cap Gaspe

23. Tag 12.10.2019

Heute sieht es leider etwas grau aus, das hat die Wetterapp auch so vorausgesagt. Nach dem Frühstück fahren wir erstmal zum Dumpen am Eingang des Parks. Margit findet es immer beruhigender, wenn die Abwassertanks geleert sind.

 

Wir fahren in Richtung „Cap Gaspe“ ca. 7-8km. Hier finden wir einen schönen Parkplatz, der es uns auch erlaubt unseren Henry leicht zu wenden, was auf schmalen Straßen sonst immer ein Problem ist. Wanderschuhe anziehen und auf geht`s. Regenklamotten haben wir im Henry gelassen, wir sind optimistisch.

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Bild 1 Parkplatz an einer Schiffsanlegestelle, von hier aus laufen wir los.

Wir laufen auf einem Pfad, der unterhalb der Straße immer auf den Klippen an der Küste entlangführt. Es geht zwar immer etwas bergauf und dann wieder bergab, aber das ist ein toller Pfad. Alle paar Meter bleiben wir stehen, um den tollen Blick auf das Meer und die Felsen zu genießen. Wir entdecken auch immer wieder Seehunde, die sich unter uns im Wasser tummeln und von den Wellen schaukeln lassen. Das Meeresrauschen noch dazu, einfach herrlich.

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Bild 2 Unterwegs immer mit Blick aufs Meer
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Bild 10 Wir genießen die Wanderung und die wunderschöne Natur
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Bild 11 Kleine Pause
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Bild 11a Seehund unten im Meer

Der Wanderpfad führt mitten durch einen kleinen Friedhof, der uns sehr berührt. Es gibt hier ganz wenig Gräber. Fast alle Grabsteine tragen Inschriften aus dem 19ten Jahrhundert. Auf einem Grabstein lesen wir ganz oben den Namen der Mutter, gefolgt von den Namen ihrer sechs Kinder, die alle innerhalb von 6-7 Jahren verstorben sind.

Hier endet dann auch die Straße und viele Parkplätze sind von PKW´s belegt. Von hier aus führt ein gut ausgebauter Fahrradweg weiter. Wir nutzen aber zuerst mal den Pfad der etwas unterhalb weiter an der Küste entlangführt. Unterwegs stehen wir immer wieder vor beeindruckend großen „Haufen“ und überlegen, ob das Bären hinterlassen haben. Am Ende des Pfades entdecken wir ein Schild, das uns darüber informiert, dass auch Bären diesen Pfad nutzen. Glück gehabt!

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Bild 15 Leider haben wir nur die Ausscheidungen von Bären zu Gesicht bekommen
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Bild 16 Weiter geht es auf einem schmalen Pfad

Bald mündet der Fußweg dann doch auf den Fahrradweg. Leider fängt es jetzt doch etwas an zu nieseln. Die letzte Steigung zum Cap Gaspe, auf dem ein Leuchtturm seine Dienste verrichtet, fordert uns nochmal richtig und ich komme heftig ins Schnaufen. Endlich geschafft! Nieselregen und ein eiskalter Wind - ist nicht so das, was wir erhofft haben. Margit läuft noch die restlichen 375m weiter zum endgültig letzten Punkt der Halbinsel. Ich mache es mir in einer kleinen Hütte bequem, wo wir dann windgeschützt unser Obst verputzen. Hier drin lässt es sich aushalten.

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Bild 21 Am Leuchtturm führt noch ein Pfad etwas weiter zum "Lands End"

Bald machen wir uns auf den Rückweg, denn der Nieselregen wird heftiger. Schnell sind wir ziemlich durchgeweicht. Wir bleiben auf der Fahrradstrecke und laufen hier die ersten 4km auf dem leicht begehbaren Fahrradweg. Dann müssen wir uns entscheiden, ob wir wieder den schönen Fußpfad nehmen, oder auf der Straße zurücklaufen. Margit möchte unbedingt den Fußpfad laufen, um nochmal all die schönen Aussichtspunkte genießen zu können. Eigentlich würde ich lieber Straße laufen, lasse mich aber überreden. Das war mein Fehler, es ist ziemlich rutschig hier und ich habe Angst mit meinen operierten Fußgelenken. Daher ist das für mich sehr anstrengend, und ich muss immer mal wieder eine Pause einlegen. Die letzten 1,5 km gehen wir dann getrennt. Der Fußpfad berührt nochmal die Straße, ich laufe auf der Straße weiter. Margit in ihrem jugendlichen Elan läuft weiter auf dem Fußpfad. Wir treffen uns wieder am Parkplatz im Henry. Jetzt ist erst mal trockenrubbeln und Klamotten tauschen angesagt, alles ist schön gleichmäßig nass.

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Bild 22 Abends wieder in unserem "Henry"

Zurück zum Campground. Wir sind heute 16km gelaufen auf einem wunderschönen Pfad. Margit macht einen Kaffee, wir lesen noch ein bisschen, dann bereite ich unser Abendessen zu. Es gibt Gemüsereis mit gebackenem Speck und Rühreiern. Schmeckt erstaunlich gut. Gegen 20:30 liegen wir im gemütlichen Bett, lesen und lauschen dem gleichmäßigen Regengetrommel auf dem Dach.

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Bild 23 Unsere Wanderung von heute ca 16 km; Kartenquelle: © OpenStreetMap-Mitwirkende