Weiter nach Süden zum "Point Reyes" State Park, und hier zum Olema Ranch Campground

14.10.2015

Am nächsten Morgen erlebe ich beim Aufsammeln der Leveler eine Überraschung. Ein Skorpion hat es sich in einem der Raster mit seiner Beute - einem armen Wurm - eingenistet. Als ich das Teil aufnehme, sitzt er da mit aufgerichtetem Stachel. Glücklicherweise habe ich nicht hineingegriffen. Er ist nicht sehr groß und beige-braun. Keine Ahnung, wie giftig das Tierchen ist, das müssen wir mal nachlesen. Zum Fotografieren bleibt er auf jeden Fall ruhig sitzen, vermutlich ist er genauso geschockt, wie wir.

Jetzt geht's weiter in Richtung Süden. Wir wollen heute bis nach "Point Reyes" kommen, und dort die letzten beiden Nächte bleiben. Wir kurven wieder auf der US 1 weiter.

Urlaub 2015 USA, Denver-Yellostone-Seattle-Olympic Park-San Francisco; Sept-Okt 2015
Bild 1 Überall ist dieses Schild zu finden

In "Olema" steuern wir gleich den Olema Ranch RV Park an. Ein schöner großer Platz, auf dem wir uns einen "einsamen" Stellplatz aussuchen. Wir buchen gleich eine Option für eine 2te Nacht mit.

Danach fahren wir noch zu dem 6 Meilen entfernten "Samuel Taylor" State Park. Hier waren wir schon einmal vor 28 Jahren. Ich kann mich noch an die Riesenredwoods erinnern, und dass ich hier versucht habe, zusammen mit unserer damals 5jährigen Tochter ein Feuer zu machen. Hat aber leider mit dem zusammengeklaubten Holz nicht geklappt damals.

Leider gibt es hier weder eine Dumping-Möglichkeit, noch Wasser und Stromanschluss. Schade, gerne hätten wir die letzte Womo-Nacht hier verbracht. Da wir aber vor der Abgabe von Rocky unbedingt dumpen müssen, wird das nix.

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Bild 2 Stellplätze auf dem großen Olema Ranch CG

Jetzt ist der "Point Reyes" Nationalpark und der "Limassol Point" unser Ziel, wo wir eine wunderschöne Wanderung auf einer Landzunge machen. Auf der einen Seite rauscht das Meer, auf der anderen Seite blicken wir auf eine ruhige Salzwasserlagune, wo sehr viele Silberreiher und andere Seevögel zu sehen sind. Es ist etwas dunstig, aber gelegentlich kommt die Sonne durch, eine fast unwirkliche Atmosphäre.

Obwohl der Parkplatz recht voll ist, sind wir auf dem Pfad, den wir laufen, ganz alleine. Die meisten Leute gehen nur bis zum Meer, sitzen irgendwo in den Dünen und genießen das Schauspiel der heftig heran brausenden Wellen. Wunderbar, im lichten Nebel durch den Sand zu stapfen, ab und zu huscht eine Eidechse über den Weg oder ein paar Vögel fliegen auf. Die Pinien, die hier wachsen, bilden sehr schöne Zapfen. Wir nehmen uns zwei mit und wollen versuchen, zu Hause aus den Samen einen Baum zu ziehen. Unser Pfad endet plötzlich, und wir wollen nicht durch das spitze, scharfe Ufergras und die stacheligen kleinen Büsche weitergehen.

Wir laufen zum Strand, setzen uns auf einen Treibholzstamm und lassen uns regelrecht verzaubern vom Meer und seinen hohen Wellen und dem leichten Nebel in der Luft, der alles so unwirklich macht. Wir fühlen uns, als wären wir alleine auf der Welt. Wir beobachten die Seevögel, die auf die Wellen warten, dann vor ihr herlaufen und im zurückfließenden Wasser nach Getier suchen. Besonders schön sind die mit den ganz langen Schnäbeln, mit denen sie immer wieder in den Sand stoßen und kleine Krabben aufpicken. Wir ziehen Schuhe und Strümpfe aus und laufen direkt am Wasser wieder zurück.

Bald sehen wir dann auch wieder die ersten Menschen, und wissen, dass wir wieder auf der Höhe des Parkplatzes sein müssen.

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Bild 18 Unsere kleine Wanderung auf der Landzunge

An einer Dusche spülen wir den Sand von den Füßen und fahren zurück zum CG. Heute Abend gibt es nochmal Spaghetti und Rotwein. Für ein Lagerfeuer habe ich keine Lust mehr, irgendwie ist es jetzt draußen ungemütlich und kalt. Lieber noch ein bisschen lesen im warmen Bett.

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Bild 19 Unsere Strecke von heute