Expedition zu den Basstölpel Kolonien

Kurz nach dem Frühstück klopft es an der Haustür. Unsere Vermieterin teilt uns mit, dass heute der Strom bis ca. 16:00 abgeschaltet werden muss wegen irgendwelchen Straßenarbeiten. Na, da funktioniert ja dann überhaupt nichts mehr, gut, dass wir bereits gefrühstückt haben. Und jetzt sind wir sowieso unterwegs.

 

Heute haben wir eine Tour gebucht mit Gannet Safari. Wir werden eine Basstölpel Kolonie besuchen auf den Klippen in den nahen Bergen. Es geht bereits um 10:00. Zum Glück ist mein Schnupfen etwas abgeklungen, da macht es doch mehr Spaß.

 

Weit müssen wir nicht fahren, wir können den Zugang zu dem Gelände von unserem Haus aus fast sehen. Pünktlich sind wir da, alle anderen Teilnehmer sind auch bereits eingetroffen. Also können wir gleich in einen kleinen Bus steigen, der Platz für ca. 20 Personen bietet. Die Sitze sind etwas unbequem, doch solange sind wir ja nicht unterwegs. 

Von der öffentlichen Straße geht der Weg gleich nach rechts ab auf eine Privatstraße. Der Fahrer erzählt viele Stories über die superreiche Familie, denen das Riesengebiet gehört. Die Leute haben hier eine große Rinderfarm, eine große Schaffarm, einen 18 Loch Golfplatz, ein Luxusresort, Zimmerpreise pro Nacht 1800€, und eine Sanctionary für alle Tierarten. Hier gibt es wohl ein paar die vom Aussterben bedroht sind. Alleine vier Leute kümmern sich hier nur um die 2000 Fallen die aufgestellt sind, um Ratten, Opossum, Fuchs und andere Räuber fernzuhalten. Der fast ausgestorbene braune Kiwi wird hier wieder beobachtet und die Population wächst.

 

Bald kommen wir zum ersten Halteplatz mit schönem Blick auf die Klippen und das Meer. Unterwegs können wir die Schafe und Rinder friedlich grasen sehen auf den Weiden. Er erzählt, dass die Viehhüter die Herden ausschließlich mit Hunden zusammentreiben. Es werden keine Helikopter genutzt.

Wir fahren weiter zum endgültigen Plateau, auf dem eine große Kolonie Basstölpel brütet.

Wir können bis auf 2m an die Tiere herangehen, sie haben überhaupt keine Scheu. Da es hier nur die großen Möwen als Feinde gibt, wächst die Kolonie ständig an. Die Vögel sitzen auf ihren Nestern, leider sind die Jungen noch nicht geschlüpft.

 

Der Himmel wird jetzt immer dunkler, das sieht sehr bedrohlich ein. Es fängt an zu tröpfeln, schnell zurück in den Bus. Schon bricht ein heftiges Gewitter los und es gießt in Strömen. Zum Glück ist der Spuk schnell wieder vorbei, und wir können wieder hinausgehen. Der Mann neben mir, ein Australier der als Junge aus Polen eingewandert ist, hat ein Riesenteleskopobjektiv dabei und macht hier Vogelaufnahmen. Er ist nur wegen dieser Vogelkolonie hier in NZ. Er zeigt mir einige seiner Aufnahmen, die wirklich toll sind. Er meint von den ca 6000 Aufnahmen wird er vielleicht 10 verwenden.

Wir wandern auf dem Plateau herum, und können nach allen 4 Himmelsrichtungen schöne Aufnahmen machen. Bald geht es wieder zurück, und schon sind wir wieder in unserem Hüttchen.

Leider ist es hier kalt. Der Gaskamin verweigert sich meinen Anzündversuchen…vielleicht besser so :o) Zum Glück können wir uns auf der Gasflamme am Herd einen heißen Tee machen. Wir lesen ein bisschen, und entscheiden uns dann zum Einkaufen zu fahren. Da der Laden hier vor Ort aber nur eine sehr begrenzte Auswahl hat fahren wir halt die 25km nach Napiers. Beim Woolworths kaufen wir uns wieder ein vorgebratenes Hähnchen, etwas Salat und Brot, das wir zu Hause dann zubereiten und uns schmecken lassen. Der Strom ist jetzt auch wieder da.

 

Noch ein Gläschen Wein und ab ins Bett.